Berliner Schlachthof-Mikroskop

Eduard Messter

Messter: „Berliner Schlachthof-Mikroskop No.12“;

Messing, zaponiert, geschwärzt und lackiert, lackiertes Gußeisen, Tischplattenauflage aus Hartgummi. Komplett im Kasten um 1905. Mikroskop mit Auszugstubus, grobe Einstellung durch freies Verschieben mit der Hand, Feinfokus durch Rändelrad an der Säule. Das mit einem Gelenk zum Umlegen ausgestattete Instrument ist mit einem dreh-und schwenkbaren Plan- und Konkavspiegel versehen. An optischer Ausstattung verfügt es über ein Objektiv Nr. 3A und ein Okular Nr. 3.

Dieses Stativ wurde vom Hersteller in der hier gezeigten Ausführung ohne jedes Zubehör im Jahre 1907 als solides Instrument mit Vergrößerungen von 30-40 und 100-fach linear für 36,- Mark angeboten.

Auf dem Tubus prangt ein Metallschildchen des Herstellers:

Ed. Messter
BERLIN, N.W.

Der Holzkasten trägt dieselbe Plakette der Firma.

Noch in Preisliste Nr. 40, Mikroskope und Nebenteile (um 1914) von Ed.Messter wird dieses Mikrokop geführt:

Stativ 12

Nr.12R.
Das Instrument ist besonders für die Trichinenschau auf den Schlachthöfen geeignet.
Der große, schwere Hufeisenfuß verleiht ihm einen sicheren Stand. Das Stativ hat Gelemk zum Umlegen, der Tisch ist besonders groß und gestattet ein bequemes Arbeiten mit dem Kompressorium. Tubus mit Auszug, große Einstellung durch Tubusverschiebung, feine durch Mikrometerschraube mit Prisma. Blendscheibe mit 4 Öffnungen unter dem Tisch, Hohl= und Planspiegel. In poliertem Elsenholzkasten mit Griff und Schloß.
Trockensysteme 3, 6
Huygensche Okulare II, IV
Vergrößerungen von 36 bis 380 linear

M 65.-

Nr.12T.
Dasselbe Stativ
1 Trockensystem
Huygensches Okular III
Vergrößerung 47, 95, 140 linear

M 47.-

Nr.12Y.
Dasselbe Stativ
Trockensystem 3
Huygensches Okular III
Vergrößerung 47, 95 linear*

M 42.-

Stativ allein, ohne optische Teile, im Kasten

M 30.-

* Falls das Instrument für die Trichinenschau bestimmt ist, wird es zum gleichen Preise mit den Vergrößerungen 40 und 100 linear geliefert.

Bei diesem Mikroskop handelt es sich mithin um Stativ Nr.12Y für die Trichinenschau.

Die Firma Eduard Messter wurde 1859 in Berlin gegründet und stellte in der Friedrich-Straße Nr. 94 und 95 vorwiegend Mikroskope her, später lautete die Adresse des Unternehmens Schiffbauerdamm Nr. 18 – Berlin NW.6 – bekannte Schreibweisen: Meester und Messter

Referenzen und Vergleiche

Vergleiche

Werbung der Firma in verschiedenen Auflagen von Johne’s „Der Trichinenschauer“; jüngere Instrumente von Messter sind in der Billings-Collection, Washington zu finden

Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.