Labormikroskop C

Ernst Leitz in Wetzlar

Labormikroskop Stativ C, gefertigt um 1909.

Dieses Mikroskop besteht aus zaponiertem, vernickeltem und schwarz lackiertem Messing sowie gebläutem Stahl. Der grobe Fokus des Instrumentes erfolgt durch einen Zahntrieb, die Feineinstellung mittels Mikrometerschraube. Der Beleuchtungsapparat ist über einen seitlichen Trieb abfahrbar und verfügt über einen ausklappbaren Kondensor mit einer zylinderförmigen Irisblende und einen Plan- und Konkavspiegel.

Auf dem Tubus ist das Mikroskop in Jugendstilschrift signiert:

E. Leitz
Wetzlar
No. 117298

Prof. Dr. Heinr. Kraft

Ausgestattet ist das im Kasten stehend untergebrachte Instrument mit den Okularen Okularen Nr. 1 Mikrometer 0.1 Mm, Nr. 2, E. Leitz Wetzlar Nr. 4, E. Leitz Wetzlar Nr. 5 und E. Leitz Wetzlar Compens Ocluar 18. Von den ursprünglich vier Objektiven sind noch drei vorhanden. Offenbar handelt es sich bei zwei dieser Objektive um von Leitz im Jahre 1909 neu gefasste Optiken aus den 1880ern: Nr. 5 und Nr. 1/12 das Objektiv E. Leitz Wetzlar 8 stammt aus der Zeit des Mikroskopstativs.

Dieses Stativ C wird von Ernst Leitz Wetzlar 1905 eingeführt und findet weite Verbreitung für Routineuntersuchungen in klinischen Laboratorien.

Im Leitz-Katalog von 1910 wird dieses Stativ angeboten als:

Stativ C.

Großes Mikroskop, in den Maßen etwas kleiner als A und B, mit Hufeisenfuß; das Stativ ist umlegbar, hat dreh- und zentrirbaren Tisch, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch neue, unendlich wirkende, Präparat schützende Feineinstellung mit Trommelteilung (ein Teilstrich = 0,002 mm). Ausziehbarer Tubus mit Millimeterteilung. Großer Abbe’scher Beleuchtungsapparat (b) mit Zahn und Trieb und Irisblende mit seitlicher Bewegung. Zylinderblende und Kondensor sind auswechselbar.

[…]

Stativ mit Beleuchtungsapparat nach Abbe (b), ohne Objektive, Okulare und Revolver …210.- Mk.

Dasselbe mit Beleuchtungsapparat (a), Kondensor mit Gelenk und Zylinder-Irisblende…225.- Mk.

Über das Exponat

Das hier gezeigte, hervorragend erhaltene Mikroskop stammt aus dem Nachlass von Prof. Dr. med. Heinrich Kraft, dem Chefarzt des Sanatoriums Dr. Lahmann in Bad Weißer Hirsch bei Dresden.

Heinrich Kraft wirkt lange Jahre in Dresden, verlässt die Stadt aber noch vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs um nach Ulm zu ziehen. Hier stirbt er wenige Monate nach Kriegsende.

Im Juli 2006 kann dieses Instrument für die Sammlung erworben werden.

Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.