Bildaufrichtendes Stereookular

E. Hartnack & A. Prazmowski in Paris

Binokulares stereoskopisches Okular; ca. 1875

Der Apparat besteht aus geschwärztem und zaponiertem Messing sowie gebläutem Stahl. Liegend wird er in einer mit samt ausgeschlagenen Schatulle untergebracht.

Der Aufsatz trägt mehrzeilig die dekorative Signatur

E. Hartnack & A. Prazmowski
Rue Bonaparte, 1.
Paris

Durch den mittigen Trieb wird der Okularsatz fokussiert.

Heinrich Frey schreibt noch 1886 über diesen Apparat, er liefere bei etwas kleinem Sehfeld sehr schöne Bilder […], komme aber ziemlich theuer.

Dieser Hilfsapparat wird in nur sehr geringer Stückzahl hergestellt, da er keine neue Bildinformation liefert und, wie erwähnt, sehr teuer ist. Obwohl dieser Aufsatz derart eingerichtet ist, um auf alle angebotenen Mikroskop der Firma zu passen, macht es nur Sinn, ihn auf den größten Stativen mit Grobtrieb zu verwenden, da das Gewicht des Apparates die grobe Einstellung der kleineren Stative mit Führung in Schiebehülse beeinträchtigt.

Im französischen Prix-Courant Octobre 1872 wird das Okular angeboten als:

Oculaire Binoculaire Stéréoscopique redressant les objets, applicable à tous les Microscopes … 180 Francs

Um den Preis zu relativieren, sei angemerkt, dass das mittlere Trommelstativ mit Objektiven und Okularen für lineare Vergrößerungen von 50 bis 600-fach in dieser Preisliste komplett für 185.- Francs angeboten wird.

Referenzen und Vergleiche

Referenz

25 sowie Optisches Museum der Ernst-Abbe-Stiftung Jena: „Binokularer Tubus / E. Hartnack & A. Prazmowski, Paris / um 1860“ signiert auf dem Prismengehäuse „E. Hartnack & A. Prazmowski / Rue Bonaparte 1 / Paris“

Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.