Klemi

Georg Kremp Wetzlar

Kremp Klemi, Exkursionskleinmikroskop von 1923

Verchromtes und lackiertes Messing. Grobeinstellung durch Tubusverschiebung, Feinfokus durch den Tubus umfassenden Rändelring, Satzobjektiv, drehbarer Planspiegel, Objektklemmen.

Der Tisch und Spiegel wird für den Transport um 90° gedreht und der Tubus bis zum Mikroskopfuß heruntergeschoben.Derart verringert sich die Höhe von 180 mm im Gebrauch auf 125 mm zusammengelegt.

Auf der Tubusaufnahme signiert

„Klemi“
No 1362
CHR. KREMP Wetzlar

Die Optik dieses Kleinmikroskopes

besteht aus einem huyghens’schen Okular 4 CKW sowie dem dreiteiligen Spezialobjektiv mit einer Reihe nummerierter Linsenringe 1, 2 und 3. Derart ausgestattet sind lineare Vergrößerungen von 42-, 84- und 140-fach bei numerischen Aperturen von 0,10, 0,20 bzw. 0,40 mit dem Instrument möglich.

Jedes Norm-Okluar kann mit diesem Mikroskop verwendet werden. Im zugehörigen Erlenholzkästchen befindet sich noch eine Pinzette.

Angeboten wird das Instrument im Januar 1924 in zwei Versionen: Entweder verpackt in einem schwarzen Etui für Goldmark 45.- oder, wie hier, im Erlenholzschrank für Goldmark 50.-

Dieses kompakte Mikroskop für Botaniker und Zoologen zur Verwendung im Freien wiegt nur ca. 300 g und ist auch für technische Untersuchungen gedacht. Das Kleinmikroskop, KLEMI, hat ab 1925 auch ein größeres Schwestermodell, das Naturforscher-Mikroskop, NAFORMI.

Dieses KLEMI wird zwischen August und Dezember 1923 ausgeliefert – leider läßt sich nicht mehr nachvollziehen an wen. Nicht nur die Seriennummer deutet daruf hin, daß es sich um ein Mikroskop aus der Anfangszeit der Produktion des Klemi handelt: Spätere Kleinmikroskope werden mit Schrumpflack versehen.

Über Christian Kremp

klemi_werbung_2Christian Kremp (1843 – 1920)

Ursprünglich gründet Christian Kremp (1843 – 1920) als gelernter Tischler bei seiner Übersiedlung nach Wetzlar 1877 eine Werkstätte zur Herstellung von Musikinstrumenten. Bei deren Reparatur und Neukonstruktion entwickelt er spiralgezahnte Triebe welche rasch weite Anerkennung finden. Die Firma konzentriert sich deshalb schon ab 1881 zunehmend auf die Produktion von Zahnstangen und Trieben bzw. den dazu erforderlichen Werkzeugen. Auf den Rat von Moritz Hensoldt wird 1885 die Sparte der Musikinstrumente ganz aufgegeben.

Georg Kremp, der Sohn des Firmengründers, übernimmt 1913 das Unternehmen. Dem Wunsch des Vaters folgend trennt er 1920 die Werkstätte in zwei Fabrikationsbetriebe.Während sich „Georg Kremp und Söhne“ weiter als Zulieferer betätigt, übernimmt „Georg Kremp“ die Herstellung von Fertiginstrumenten aus dem Bereich der Mikroskopie.

(Daten und Katalogillustrationen mit freundlicher Unterstützung von Christian Kremp, Wetzlar, dem Urenkel des Firmengründers; 23.09.2001)

Referenzen und Vergleiche

Vergleiche

The Microscope Collection at the Science Museum London: „‚KLEMI‘ Pocket Microscope by Kremp“, signiert „Klemi / CHR. KREMP Wetzlar“, Inventory No. A172969

Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.