Mittleres Hufeisenstativ

von Ernst Leitz in Wetzlar

Mittleres Leitz Mikroskop; Stativ IIIb, gefertigt 1879.

Mikroskop aus zaponiertem und geschwärztem Messing. Der grobe Fokus des Instrumentes wird durch einen Schiebetubus erreicht, die Feineinstellung durch einen Prismentrieb mit Feinstellschraube unter der Tischebene.

Die Beleuchtung erfolgt über einen dreifach gelagerten Plan- und Konkavspiegel. Die Blende wird reguliert über eine Schiebehülse in Schlitten mit Schwalbenschwanzführung. Auf die Tischoberfläche ist eine Hartgummiplatte geschraubt, auf der die zu untersuchenden Objekte mit zwei Klemmen gehalten werden.

Auf dem Tubusträger ist das Mikroskop in schlichten großen Buchstaben signiert:

E. Leitz
Wetzlar
No. 3232

Ausgestattet ist das im Kasten liegend untergebrachte Instrument mit den Okularen Nr. I und III. sowie den Objektiven Nr. 3 und Nr. 7, welche in einer kleinen Lederschatulle untergebracht werden. Der beiliegenden Vergrößerungstabelle mit dem Auslieferungsdatum vom 26. April 1879 nach ist das Mikroskop damit in seiner Ausstattung komplett erhalten.

Laut Werkstattbuch der Firma Ernst Leitz Wetzlar

wird dieses Mikroskop im April 1879 in einer Serie von vier Stativen von Mechaniker Hins fertig gestellt. Demnach ist das Instrument unmittelbar nach der Fertigstellung ausgeliefert worden.

Bei diesem Gerät handelt es sich um ein Mikroskop mittlerer Größe. Diese Bauart ist die am längsten von Leitz mit tiefliegendem Feintrieb angebotene; während der gezeigte Stativtyp im Katalog von 1882 noch abgebildet ist, erscheint 1885 kein Mikroskop mehr mit dieser Art der Feinstellschraube.

Im „Preis-Verzeichniss ueber Mikroskope und Nebenapparate aus dem optischen Institut von E. Leitz, Wetzlar“

von 1880 wird dieses Stativ beschrieben als:

Nr. IIIa und IIIb.

9. Mittleres Mikroskop. Feststehend, d.h. ohne Drehung um die Achse. Einstellung durch Tubus Tubusschiebung und Mikrometerschraube. Cylinderblendung mit Schlitten, Spiegel concav und plan, seitlich verstellbar. Systeme 3. 5. 7. Immers. 9. Oculare I. III. Vergrösserung von 70 – 1000 (Systeme in Etui)…200 Mark

[…]

12. Dasselbe mit Systemen 3. 7. Oculare I. III. Vergrösserung 70 – 450 …110 Mark

Über das Exponat

Dieses Mikroskop stammt aus dem Nachlass eines bis 1928 tätigen Fotografen in Göttingen. Im Oktober 2007 kann es für diese Sammlung erworben werden.

Referenzen und Vergleiche

Datierung mit freudlicher Unterstützung von Rolf Beck, Archiv Leica Microsystems GmbH, 16.10.2007

Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.