Paraboloid-Kondensor

Carl Zeiss in Jena

Paraboliod-Kondensor

schwarz lackiertes bzw. zaponiertes Messing, Stahl, um 1915.

Auf dem Kondensor graviert:

Carl Zeiss Jena
4075
Objektträgerdicke 1,2 – 1,3

Der chromatisch vollkommen korregierte Kondensor ist ausgestattet mit einer Irisblende.

Zur Dunkelfeldbeleuchtung für alle Trockensysteme durch Totalreflexion am Deckglas ist der Objektträger dabei auf den Mikroskoptisch zu legen und blasenfrei mit Wasser oder Cedernöl mit dem Paraboloidkondensor zu verbinden.

Die Anwendung eines Paraboloidkondensors für die Dunkelfeldbeleuchtung wurde vor allem zur Beobachtung kleinster lebener Bakterien genutzt.

Gegenüber dem von Stephenson 1879 vorgestellten und 1906 von Reichert neu eingeführten Spiegelkondensor

mit sphärischer Fläche besitzt der Paraboloidkondensor einen Vorteil: Durch die Parabelform wird eine höhere sphärische Korrektion und damit größere Lichtstärke erreicht. Gleichzeitig kann der Vorzug der chromatischen Korrektion genutzt werden, da die Strahlen durch Spiegelung und nicht durch Brechung wie im Immersionskondensor gesammelt werden. Erstmals eingeführ wurde der Paraboloidkondensor in einer nicht ausgereiften Form schon 1856 von Wenham.

Im Etui kostete der Paraboloidkondensor laut Mikro 230 von Carl Zeiss Jena (1910) 40,- Mark.

So es nicht auf äußerste Lichtausnutzung ankomme,

wurde von Zeiss der leichteren Handhabung wegen der Paraboloid-Kondensor statt eines Kardioid-Kondensors empfohlen: Die parallel einfallenden Strahlen werden in ersterem ebenso in einem Punkt vereinigt, die Brennweite variiert jedoch von Zone zu Zone (vergleiche die Diskussion eines Kardioid-Kondensor auf dieser Website).

Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.