Abbe-Refraktometer
Carl Zeiss in Jena
Abbe-Refraktometer; Carl Zeiss 1928.
Das Gerät ist gefertigt aus geschwärztem, lackiertem und vernickeltem Messing sowie schwarz lackiertem Stahl.
Die Signatur lautet:
Carl Zeiss
Jena
Nr. 30264
Germany
Um die Temperatur der Probe konstant zu halten, ist das Probeprisma mit einer Durchlaufwassertemperierung versehen. Die Temperatur kann mit einem Thermomenter bestimmen werden, welches am Gerät in einer Metallhülse befestigt und zum Transport in einem Pappzylinder aufbewahrt wird. Die typische Meßtemperatur beträgt 20°C.
Das Justierplättchen für das Einstellen des Geräts bei der Natrium D-Linie (589 nm) ist in einer Pappdose untergebracht, welche folgende Beschriftung trägt:
Carl Zeiss Jena
Justierplättchen
zum Refraktometer
n/D
das Justierplättchen selbst ist graviert mit ND= 1,5166.
Ein originales Fläschchen mit der in der Mikroskopie auch als Immersionsflüssigkeit verwendeten Monobromnaphtalin ist dem Gerät zur weiteren Einstellung ebenfalls beigegeben, es trägt ein Etikett mit den Worten:
Carl Zeiss Jena
Monobromnaphthalin
nD= 1 658.
Ferner steckt der kleine Justierschlüssel noch an seiner Stelle in der Tür des Kastens. Einzig der originale Zeiss-Schlüssel für jenen Kasten ist im Laufe der Jahrzehnte verloren gegangen.
Die Skala des Refraktometers mit beheizbaren Prismen
reicht von n = 1,3 bis 1,7, mit Ablesegenauigkeit von 0,001, wobei diese Einheit nochmals um die Hälfte eines Inkrementes sicher geschätzt werden kann.
Das Instrument wird am 5. Juli 1928 hergestellt und ausgeliefert am 10. Juli 1928 an Carl Zeiss in London. Der Preis für das Refraktometer beläuft sich laut Preisliste aus dem Mai 1928 auf 475.- Reichsmark.
Zum Einsatz kommt dieses Instrument an der University of Birmingham –
zu letzt unter Dr. Roger Quincey bis ca. 1985 im Department of Biochemistry, der jetzigen School of Biosciences University of Birmingham.
Es handelt sich bei diesem Modell um das etwas verfeinerte historisch zweite Grunddesign (ab 1911) von Carl Zeiss Jena, welches wie schon sein Vorgänger von Firmen wie Adam Hilger London und Bausch & Lomb Rochester, NY ab dem Ende des Ersten Weltkrieges in Kopie gebaut wird.
Dieses Instrument wird samt Kasten und allem originalen Zubehör am 2. September 2002 von Rosemary A Parslow dieser Sammlung kostenlos übergeben – „to give it a good home“. Ihr gebührt mein allerherzlichster Dank.
Vergleiche:
Referenz 72 sowie ein baugleiches jüngeres Instrument mit Kasten im Deutschen Museum München: „Refraktometer nach Abbe, Carl Zeiss Jena, 1933, Inv.Nr. 86/148 1-2“
Datierung mit freundlicher Unterstützung von Dr. Wolfgang Wimmer, Archiv Carl Zeiss Jena, 03.09.2002; Katalogabbildung mit freundlicher Unterstützung von Prof. Richard A. Paselk; Curator, Robert A. Paselk Scientific Instrument Museum; Humboldt State University; Arcata CA, USA