Präpariermikroskop

Ernst Leitz in Wetzlar

Großes Präpariermikroskop mit bildaufrichtendem Tubus; zaponiertes und schwarz lackiertes Messing, gebläuter Stahl, um 1915.

Das Mikroskop ist ausgestattet mit drehbarem Planspiegel und heller Reflektorplatte, Objektiv E. Leitz Wetzlar 2 und E. Leitz Wetzlar 1, im bildaufrichtenden Tubus mit zwei Porro-Prismen und einem Sonderokular nach Ramsden. Das Mikroskop wird im Kasten stehend mit abmontiertem Tubus untergebracht.

Auf dem Fuß signiert:

E. Leitz Wetzlar

Wie für Präparierlupen und -mikroskope bei Leitz üblich, trägt dieses Stativ keine Seriennummer. Die dunkle Metallplatte unter dem starken Glastisch verfügt über eine Lochblendenscheibe – bei Bedarf kann hier ein Polarisationsapparat mit Nicol-Prisma und Kondensorlinse in den Strahlengang gebracht werden.

Im Leitz-Katalog Nr. 40 von 1902

wird der Vorgänger dieses Mikroskops wie folgt aufgelistet:

41. Großes Lupen-Mikroskop. Stativ auf großem Hufeisenfuss, grosser Tisch mit Glasplatte, Lupenhalter mit Gelenk zum Absuchen grosser Präparate, Einstellung durch Zahn und Trieb, Beleuchtung durch Planspiegel und Milchglasplatte. Metallene, mit Leder überzogene Handauflagen im Schränkchen werden beim Gebrauch in die seitlichen Knöpfe des Tisches eingehängt. Beim Präparieren mit auffallendem Licht wird eine dunkle Metallplatte unter dem Tisch eingeschoben.

Stativ ohne Lupe in einem Schränkchen … 40.- Mark

44 Dasselbe mit dem Prismentubus Nr. 49 zur Erzeugung aufrechter Bilder und den Objektiven 1*, 2, 3 mit 18, 40 und 80facher Vergrößerung … 118.- Mark

Objectiv123
Vergrösserung18mal40mal80mal
Abstand58mm18mm6mm

Der Kasten, in welchem das Mikroskop zerlegt untergebracht wird,

trägt auf der Tür eine Plakette des Generalvertreters von Ernst Leitz für Berlin:

Ernst Leitz
Vertr. Frz. Bergmann.
Berlin N.W. Luisenstr. 45

Über das Exponat

Dieses Instrument wird um 1915 vom Lebensmittelchemiker Dr. phil. Kurt Ritter (1891-1976) während seines Studiums/seiner Promotion in Berlin für seine Forschungen auf dem Gebiet der Getreideuntersuchungen eingesetzt. Während seiner Tätigkeit bei „Heinrich-Auer-Mühlenwerke“ und später „Dr.Ritter & Co Köln“ leistet es ihm treue Dienste.

Von Andreas Braumann, dem Urenkel jenes Forschers, kann dieses Mikroskop im November 2002 für die Sammlung erworben werden.

Referenzen und Vergleiche

Referenz

Daten zu Dr. Kurt Ritter in großen Teilen recherchiert von Sandra Reißbach; Abbildung dieses Mikroskops in: Christiane Streitz (2010) Drei Müllerfamilien und ihre Mühlen – Ein Streifzug durch die Geschichte Hinterpommerns. Cardamina Verlag Plaidt: 97

Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.