Ernst Leitz in Wetzlar
Dieses Mikroskop besteht aus zaponiertem, vernickeltem und schwarz lackiertem Messing sowie gebläutem Stahl. Der grobe Fokus des Instrumentes erfolgt durch einen Zahntrieb, die Feineinstellung mittels Mikrometerschraube. Der Beleuchtungsapparat ist über einen seitlichen Trieb abfahrbar und verfügt über einen ausklappbaren Kondensor mit einer zylinderförmigen Irisblende und einen Plan- und Konkavspiegel.
Auf dem Tubus ist das Mikroskop in Jugendstilschrift signiert:
E. Leitz
Wetzlar
No. 117298
Prof. Dr. Heinr. Kraft
Ausgestattet ist das im Kasten stehend untergebrachte Instrument mit den Okularen Okularen Nr. 1 Mikrometer 0.1 Mm, Nr. 2, E. Leitz Wetzlar Nr. 4, E. Leitz Wetzlar Nr. 5 und E. Leitz Wetzlar Compens Ocluar 18. Von den ursprünglich vier Objektiven sind noch drei vorhanden. Offenbar handelt es sich bei zwei dieser Objektive um von Leitz im Jahre 1909 neu gefasste Optiken aus den 1880ern: Nr. 5 und Nr. 1/12 das Objektiv E. Leitz Wetzlar 8 stammt aus der Zeit des Mikroskopstativs.
Dieses Stativ C wird von Ernst Leitz Wetzlar 1905 eingeführt und findet weite Verbreitung für Routineuntersuchungen in klinischen Laboratorien.
Im Leitz-Katalog von 1910 wird dieses Stativ angeboten als:
Großes Mikroskop, in den Maßen etwas kleiner als A und B, mit Hufeisenfuß; das Stativ ist umlegbar, hat dreh- und zentrirbaren Tisch, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch neue, unendlich wirkende, Präparat schützende Feineinstellung mit Trommelteilung (ein Teilstrich = 0,002 mm). Ausziehbarer Tubus mit Millimeterteilung. Großer Abbe’scher Beleuchtungsapparat (b) mit Zahn und Trieb und Irisblende mit seitlicher Bewegung. Zylinderblende und Kondensor sind auswechselbar.
[…]
Stativ mit Beleuchtungsapparat nach Abbe (b), ohne Objektive, Okulare und Revolver …210.- Mk.
Dasselbe mit Beleuchtungsapparat (a), Kondensor mit Gelenk und Zylinder-Irisblende…225.- Mk.
Das hier gezeigte, hervorragend erhaltene Mikroskop stammt aus dem Nachlass von Prof. Dr. med. Heinrich Kraft, dem Chefarzt des Sanatoriums Dr. Lahmann in Bad Weißer Hirsch bei Dresden.
Heinrich Kraft wirkt lange Jahre in Dresden, verlässt die Stadt aber noch vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs um nach Ulm zu ziehen. Hier stirbt er wenige Monate nach Kriegsende.
Im Juli 2006 kann dieses Instrument für die Sammlung erworben werden.
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
Ernst Leitz Wetzlar um 1900
Das Mikroskop besteht aus zaponiertem und geschwärztem Messing sowie gebläutem Stahl. Die Beleuchtung erfolgt über einen zweifach gelagerten Planspiegel, unter der Tischplatte befindet sich eine Revolverlochblendenscheibe als Aperturblende.
die Feineinstellung durch Parallelogrammführung und Rändelrad an der Säule.
Ausgestattet ist das Instrument mit dem Objektiv E. Leitz Wetzlar 3 und einem Okular Nr. 2.
es ist in vielen Bauteilen aber identisch mit den kleinen Stativen der Firma Ernst Leitz Wetzlar. Das Instrument vereint den englischen Fuß des Stativs IIb aus dem Jahre 1896 mit dem Feintrieb und der Parallelogrammführung nach Roberval des Stativs V, welches Leitz als typisches kleines Mikroskop ab den späten 1870ern ohne wesentliche konstruktive Änderungen gut 40 Jahre lang anbietet.
Naheliegend ist die Vermutung es handle sich bei dem hier gezeigten Gerät um eine Designstudie aus den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts, welche nicht in eine Serienproduktion überführt wird. Ein Indiz für diese nicht zu bestätigende Theorie ist der Verkauf des kleinen Instruments an diese Sammlung durch einen Fotografen in Giessen im Spätsommer 2010.
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
Ernst Leitz in Wetzlar
Dieses kleine Mikroskop wird mit einem hölzernen Handgriff versehen und kann so bei Vorlesungen durch das Auditorium gereicht werden. Zur Abblendung dient eine Revolverlochblende; das Präparat wird mit zwei Objektklemmen fest auf der vulkanisierten Tischplatte gehalten. Das Mikroskop verfügt über einen graduierten Auszugtubus, zur Fokussierung dient jedoch nur ein einfacher Schiebetubus.
Mit den beigefügten Objektiven E. Leitz Wetzlar 2 und E. Leitz Wetzlar 3 sowie dem Okular Ernst Leitz Wetzlar 1 können Vergrößerungen bis 60-fach linear erzielt werden.
Wie auch die Präparationslupenstative von Ernst Leitz in Wetzlar ist dieses Instrument leider nicht mit einer Seriennummer versehen.
von Ernst Leitz „Mikroskope und Nebenapparate; Nr. 40“ aus dem Jahr 1902 wird dieses Mikroskop mit und ohne Feineinstellung bzw. Kondensor angeboten als:
30.
a) Für schwächere und mittlere Vergrösserungen. Viereckiger Objecttisch mit drehbarer Blendenscheibe. Einstellung durch Tubusschiebung; nach der Einstellung wird der Tubus durch einen Klemmring festgezogen. Abschraubbarer Handgriff, Einrichtung zum Aufstecken einer kleinen Zeichnung, Etikette etc. am Tubus. Stativ ohne Objectiv und Ocular … 15.- Mk.
b) Dasselbe mit Objectiv 3 und Ocular I. Vergrößerung 60fach … 35.- Mk.
c) Dasselbe Stativ mit Feinstellschraube zum feinen Einstellen starker Objective und mit Condensor und Irisblende, ohne Objective und Oculare … 45.- Mk.
d) Dieses Stativ mit Objectiv 3 und 6 und Ocular I. Vergrösserungen 60 und 255fach … 95.- Mk.
Zur Aufbewahrung im Kasten wird der Handgriff abgeschraubt.
Aus dem Nachlass eines Professors für Arbeitsmedizin kann das Instrument im Sommer 2004 für die Sammlung erworben werden.
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Ernst Leitz in Wetzlar
Stativ VI, gefertigt am 16.05.1900, emailliertes Gußeisenstativ, zaponiertes Messing, gebläuter Stahl.
Objektiv E. Leitz Wetzlar 2 und Okular 1, es wird im Kasten liegend untergebracht – in diesem finden sich auch genau zwei Aussparungen für die beiden Optiken.
Auf dem oberen Tubusende signiert:
E. Leitz Wetzlar
No 53885
in bis auf die Auslieferungskarte kompletter Ausstattung. Abgesehen von einem teilweise erblindeten Spiegel befinden sich das Instrument und der Kasten in nahezu neuwertigem Zustand. Auf Grund der mittleren Vergrößerung ist die Fokussierung ausschließlich über einen einzigen Trieb mittels seitlicher Rändelräder auf eine schrägverzahnte Stange ausreichend. Das Instrument wurde für die Trichinenschau konstruiert und ähnelt in einigen Stilelementen dem Stativ IX von Carl Zeiss Jena.
Im Leitz-Katalog Nr. 40 von 1902 wird dieses Mikroskop als „Hilfsstativ für Laboratorien“ bezeichnet; eine besondere Eignung zum Zählen von Plattenkulturen, außer dem Einsatz als Trichinenmikroskop, wird hervorgehoben. Ohne Okulare, Objetive und Kasten beträgt der Preis in jenem Jahr 20,- Mark.
Es konnte für diese Sammlung indirekt aus einem Nachlaß in Berlin erworben werden.
Datierung mit freundlicher Unterstützung von Rolf Beck, Leiter Firmenmuseum und -archiv Leica GmbH, 31.07.2001; ein identisches Stativ, allerdings mit einfachem Kondensor statt mit Lochblendenscheibe befindet sich in der Sammlung der Royal Microscopical Society: „Compound Microscope, signed ‚E. Leitz Wetzlar No 57304′“, Inventory No. 380
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Ernst Leitz in Wetzlar
Das Forschungsinstrument besteht aus zaponiertem Messing, gebläutem Stahl und vernickeltem Auszugtubus. Das Stativ ist ausgerüstet mit Grob- und Feintrieb, rechteckigem Tisch mit Belag aus Hartgummi und dreifach gelagertem Plan- und Konkavspiegel.
Ein Zeigerchen an der Tubusaufnahme ermöglicht das Ablesen des Feintriebes in 1/100 Mm – Inkrementen.
verfügt das Instrument über eine Lochblende in Schiebehülse, welche an einer Halterung mit seitlicher Schwalbenschwanzführung befestigt ist – das Messing der Tischunterseite wurde im Stile der Zeit zu Dekorationszwecken dunkel marmoriert und danach zaponiert.
Auf dem Fuß dem Benutzer zugewandt in kursiver Schrift signiert:
E. Leitz Wetzlar
No. 16756
Ausgestattet ist das Instrument mit einem zweifachen Objektivrevolver und den Objektiven 7 E.Leitz und 1/12 Homogene Immersion Seibert, ferner findet man das Leitz Okular 1.
Das sehr gut erhaltene Forschungsmikroskop wurde der optischen Ausrüstung nach höchstwahrscheinlich für die bakterielle Mikroskopie verwendet.
Medizinhistorische Sammlung der Universität Zürich: „Mittleres Stativ von Ernst Leitz, No 11103“; Mikroskopsammlung des Medizinhistorischen Instituts der Universität Bern: Mikroskop „E. Leitz Wetzlar No. 13997“, Inv.-Nr. 2028
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von Ernst Leitz in Wetzlar
Mikroskop aus zaponiertem und geschwärztem Messing. Der grobe Fokus des Instrumentes wird durch einen Schiebetubus erreicht, die Feineinstellung durch einen Prismentrieb mit Feinstellschraube unter der Tischebene.
Die Beleuchtung erfolgt über einen dreifach gelagerten Plan- und Konkavspiegel. Die Blende wird reguliert über eine Schiebehülse in Schlitten mit Schwalbenschwanzführung. Auf die Tischoberfläche ist eine Hartgummiplatte geschraubt, auf der die zu untersuchenden Objekte mit zwei Klemmen gehalten werden.
Auf dem Tubusträger ist das Mikroskop in schlichten großen Buchstaben signiert:
E. Leitz
Wetzlar
No. 3232
Ausgestattet ist das im Kasten liegend untergebrachte Instrument mit den Okularen Nr. I und III. sowie den Objektiven Nr. 3 und Nr. 7, welche in einer kleinen Lederschatulle untergebracht werden. Der beiliegenden Vergrößerungstabelle mit dem Auslieferungsdatum vom 26. April 1879 nach ist das Mikroskop damit in seiner Ausstattung komplett erhalten.
wird dieses Mikroskop im April 1879 in einer Serie von vier Stativen von Mechaniker Hins fertig gestellt. Demnach ist das Instrument unmittelbar nach der Fertigstellung ausgeliefert worden.
Bei diesem Gerät handelt es sich um ein Mikroskop mittlerer Größe. Diese Bauart ist die am längsten von Leitz mit tiefliegendem Feintrieb angebotene; während der gezeigte Stativtyp im Katalog von 1882 noch abgebildet ist, erscheint 1885 kein Mikroskop mehr mit dieser Art der Feinstellschraube.
von 1880 wird dieses Stativ beschrieben als:
Nr. IIIa und IIIb.
9. Mittleres Mikroskop. Feststehend, d.h. ohne Drehung um die Achse. Einstellung durch Tubus Tubusschiebung und Mikrometerschraube. Cylinderblendung mit Schlitten, Spiegel concav und plan, seitlich verstellbar. Systeme 3. 5. 7. Immers. 9. Oculare I. III. Vergrösserung von 70 – 1000 (Systeme in Etui)…200 Mark
[…]
12. Dasselbe mit Systemen 3. 7. Oculare I. III. Vergrösserung 70 – 450 …110 Mark
Dieses Mikroskop stammt aus dem Nachlass eines bis 1928 tätigen Fotografen in Göttingen. Im Oktober 2007 kann es für diese Sammlung erworben werden.
Datierung mit freudlicher Unterstützung von Rolf Beck, Archiv Leica Microsystems GmbH, 16.10.2007
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Ernst Leitz in Wetzlar
Das Mikroskop ist gefertigt aus zaponiertem und geschwärztem Messing sowie lackiertem Eisen. Der grobe Fokus des Instrumentes wird durch einen Schiebetubus erreicht, die Feineinstellung durch Parallelogrammführung nach Roberval und Rändelrad an der Säule. Der Planspiegel ist dreh- und schwenkbar gelagert; unter der Tischplatte befindet sich eine Revolverlochblendenscheibe mit fünf Aperturöffnungen.
Auf der Tischplatte ist das Instrument signiert:
E. Leitz Wetzlar
No. 2977
Eine Vergrößerungstabelle ist dem Mikroskop beigefügt und daraus ersichtlich, dass die optische Ausstattung mit dem Objektiv 3 sowie den Okularen I und III vollständig erhalten ist.
der späten 1870er Jahre mit dem frühen Typ der Rändelschraube am Feintrieb. Interessant ist an diesem Mikroskop, die von Ernst Leitz eingeführte Serienproduktion und die damit verbundene Minimierung verschiedener Bauteile, wie am Beispiel ein und des selben Tisches für zwei Stative zu erkennen ist:
An der Unterseite der Platte trägt die Nase des Tisches am Schaft der Säule eine Bohrung wie sie für eine Spiegelaufhängung gemäß Stativ IV nötig ist, bei Stativ V jedoch keinerlei Funktion erfüllt.
aus dem optischen Institut von E. Leitz, Wetzlar von 1880 wird dieses Stativ beschrieben als:
Nr. V.
15. Kleines Mikroskop. Einstellung durch Tubusschiebung und Mikrometerschraube. Systeme 3, 7. Oculare I. III. Vergrösserung von 70 – 450 … 70 Mark
Das Mikroskop wird mit abgeschraubtem Objektiv im Erlenholzkasten liegend untergebracht – in das Holz dieses Kastens ist in grüner Farbe eingeprägt No 2, dies läßt vermuten, dass jenes Instrument als Kursmikroskop einer Schule oder Universität angeschafft wird.
Dieses Mikroskop und auch noch sein Nachfolger sind laut Katalog gedacht als Instrument für bescheidene Ansprüche, das als kleines Kursmikroskop gute Dienste thun kann und als Labormikroskop noch ausreicht.
aus dem Juli 1985 wird dieses Mikroskop auf April 1878 datiert . Aus der Fotokopie einer Doppelseite des Produktionsjournals geht hervor, dass dieses Instrument zusammen mit den Mikroskopen der Serinennummer 2936 bis 2983 im April 1878 gefertigt wird.
Alle Instrumente umfassend findet sich die Bemerkung Tische v. Ritter im Produktionsjournal. Offenbar sind für die Mikroskopstative IV und V die Tische der Instrumente von der Zulieferfirma Ritter in größerer Stückzahl für die bereits erwähnte Serienproduktion hergestellt worden.
Im Mai 2008 kann das Instrument aus einem privaten Nachlaß in Wetzlar erworben werden.
Mikroskopsammlung des Medizinhistorischen Instituts der Universität Bern: Mikroskop „E. Leitz in Wetzlar Nr. 3329“, Inv.-Nr. 2021; Moody Medical Library, The University of Texas Medical Branch, Galveston, TX, USA: „Stand V, signed ‚E. Leitz Wetzlar No. 6017′“, Inv.-No. 1.021; Sammlung historischer Mikroskope der Leica Microsystems GmbH Wetzlar: „1885 Leitz-Mikroskop Nr. 7707 Typ V“; Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum Wien: „Zusammengesetztes Mikroskop um 1879 / Signatur: E. Leitz, Wetzlar, No. 3492“, Museal-Nr. 25.522; Historic Microscopes at the Laupus Health Sciences Library, East Carolina University, Greenville, NC: „Microscope Stativ V, E. Leitz Wetzlar No. 5784“, Inventory No. G7
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Ernst Leitz in Wetzlar
Mikroskop aus zaponiertem und geschwärztem Messing, lackiertem Eisen und gebläutem Stahl. Der Planspiegel ist dreifach gelagert und kann damit auch für schiefe Beleuchtung der Objekte verwendet werden; zur Einstellung der Beleuchtungsapertur ist unter der Tischplatte eine Revolverlochblendenscheibe angebracht.
Der grobe Fokus des Instrumentes wird durch einen Schiebetubus erreicht, die Feineinstellung durch Parallelogrammführung nach Roberval mittels eines Rändelrads an der Säule.
Auf der Tischplatte ist das Instrument in geschwungener Schrift signiert:
E. Leitz in Wetzlar
No. 1636
Diese früheste Form des Stativ V mit dem geschwungenen und glänzend lackierten Eisenfuss erinnert noch sehr an die Instrumente von Belthle. Schon 1875 werden im Katalog die Stative mit eleganten Messingfüßen angeboten.
der jedoch wie das gesamte Stativ jener Zeit weit schlichter gehalten ist: Aus Gründen höherer Effizienz bei der Produktion werden viele der bei dem hier gezeigten Instrument dekorativ gebrochenen Kanten schon wenige Jahre später nicht mehr abgeschrägt und auch die Anzahl der Einzelteile an sich wird reduziert. Schon allein an diesen beiden Merkmalen erkennt man die klare Ausrichtung zur günstigeren Serienproduktion späterer Modelle von Leitz.
mit dem Objektiv No. 3 und No. 7 sowie den Okularen I und III.
Diese Optiken stellen bei diesem Stativ die Standardausrüstung laut Preisliste dar und erlauben lineare Vergrösserungen von 75-, 100-, 320- und 500-fach.
tritt Anfang 1864 in die von Carl Kellner (1826-1855) und Moritz Hendsoldt (1821-1903)geründete Werkstätte ein, die zu jenem Zeitpunkt von Friedrich Belthle (1829-1869) geführt wird und eine Jahresproduktion von ungefähr 70 Mikroskopen verzeichnet. Belthle hatte als ehemaliger Gehilfe der Werkstatt nach Kellners frühem Tod dessen Witwe geheiratet (die bereits im August 1856 außerehelich ein Kind von Belthle zur Welt brachte) und das Überleben der Werkstatt zeitweise auch mit einem Teilhaber, Heinrich Friedrich Rexroth, gesichert. Bei Eintritt von Ernst Leitz in das Unternehmen befindet sich die Werkstatt noch immer in dem von Kellner gekauften Haus am reformierten Treppchen.
Bereits am 7. Oktober 1865 wird Ernst Leitz Teilhaber des Unternehmens. Unter gemeinsamer Leitung wird am 3. September 1867 das 1000. Mikroskop ausgeliefert. Die Absatzzahlen der Firma steigen nach der Übernahme der Werkstätte durch Ernst Leitz 1869 rasch an. So kann 1880 bereits eine Jahresproduktion von 500 Mikrokopen verzeichnet werden, das 10.000ste Mikroskop wird entsprechend 1887 ausgeliefert, in 1891 wird das 20.000ste Mikroskop gefertigt und noch vor der Jahrundertwende 1899 das 50.000ste fertiggestellt. An Hand der datierten Auslieferungskarten ist jedoch ersichtlich, dass durch die hohen Produktionszahlen nach 1900 manche Instrumente erst 4 Jahre nach ihrer Fertigstellung an den Kunden ausgeliefert werden.
Diese Mikroskop taucht im Herbst 2004 bei einer Haushaltsauflösung in München auf – leider ist der ursprüngliche Besitzer nicht mehr feststellbar.
Referenz 74
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
von Ernst Leitz in Wetzlar
Das Mikroskop besteht aus zaponiertem und geschwärztem Messing, lackiertem Eisen und gebläutem Stahl. Der grobe Fokus des Instrumentes wird durch einen Schiebetubus erreicht, die Feineinstellung durch eine Rändelschraube auf der Säule. Der Hohlspiegel ist dreifach gelagert; unter der Tischplatte befindet sich eine Revolverlochblendenscheibe mit vier Aperturblenden.
Das Mikroskop ist ausgerüstet mit den Okularen I und III, deren Hülsen wie bei den frühen Mikroskopen von Kellner und Belthle zaponiert sind. An Objektiven finden sich bei dem Mikroskop die Nummern 1, 3 und 7, letzteres trägt jedoch keine Bezeichnung. Die Vergrösserungtabelle des Mikroskops ist auf die Rückseite des Deckels für das Zubehörfach geklebt – das Mikroskop ist in der optischen Ausstattung demnach offensichtlich vollständig erhalten und erlaubt lineare Vergrösserungen von 20 bis 500-fach.
Auf dem Tubusträger befindet sich die schlichte, tief eingeschlagene Signatur:
E. Leitz
in Wetzlar
No 1189
Bei diesem kleinsten Stativ aus der Werkstatt von Ernst Leitz handelt es sich um den im Fuß vereinfachten Nachfolger des in dieser Sammlung gezeigten Leitz Mikroskop Stativ 1164.
Im Gegensatz zu den vorhergehenden größeren Instrumenten aus dem von Carl Kellner und Moritz Hensoldt gegründeten Optischen Institut in Wetzlar wird bei diesem Feintrieb keine Prismenstange zur Führung verwendet.
des von C. Kellner in Wetzlar gegründeten Instituts. Nachfolger Leitz vormals Belthle und Leitz aus dem Jare 1872 angeboten als:
[…]
Nr. VI.
14. Kleines Mikroskop. – Neues verbessertes Stativ mit viereckigem Fuss. Grobe Einstellung durch Tubusverschiebung, feine durch Mikrometerschraube über der Säule. Spiegel konkav für schiefes Licht. Systeme 2, 5, 7. Okular I.IV. Vergrösserungen von 35 – 600…32 Thlr.
15. Dasselbe Mikroskop mit Okular-Mikrometer System 1, 3, 7. Okular I. IV. Vergrösserungen von 20 – 600…30 Thlr.
16. Dasselbe Mikroskop System 3, 7. Okular I. III. Vergrösserungen von 50 – 500…25 Thlr.
Dem Mikroskop ist in einer mit E. Gundlach in goldenen Lettern bedruckten kleinen Lederschatulle ein Immersionsobjektiv von Ernst Gundlach, selbst ursprünglich Mitarbeiter des optischen Instituts, beigegeben: No. VIII. / Immersion / Gundlach. Gundlachs Immerionsobjektive werden 1869 viel beachtet und sind in der Fachwelt sehr beliebt.
von G. & S. Merz ist dem Mikroskop ebenfalls beigefügt. Es erscheint im Preis-Courant der Mikroskope aus dem Institute von G. 56 S. Merz, vormals Utzschneider & Fraunhofer, in München aus dem Jahre 1867 als:
B. Mikroskopische Gegenstände.
[…]
Lupen: Doublet’s von 5, 12, 17, 24 und 32maliger Vergrösserung Preis 3 1/2 Gulden = 2 Thaler
welches ausschließlich mit dem Namen Ernst Leitz versehen ist. Die Entwicklung der Signaturen der Werkstätte lässt sich wie folgt belegen:
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Hiernach verweist Ernst Leitz irgendwann zwischen den fünf Instrumenten mit den Seriennummern 1185 und 1189 in der Signatur nicht mehr auf den ersten Firmeninhaber und Gründer des Optischen Instituts. Ernst Leitz muss auf seine Leistungen zu diesem Zeitpunkt so stolz gewesen sein, dass er fortan nur seinen eigenen Familiennamen als Markenzeichen zur Kennzeichnung der Mikroskope verwendet.
Nach Angabe des Archivs von Leica Microsystems GmbH sind die Mikroskope aus dem ursprünglich von Carl Kellner geführten Optischen Institut bis Seriennummer 1044 (ausgeliefert am 12.06.1868) erfasst. In den Auslieferungsbüchern klafft danach eine Lücke. Erst ab Seriennummer 1300 sind die Mikroskope wieder eindeutig gelistet. So ist es nicht mehr möglich festzustellen, an wen das Mikroskop Nr. 1189 mit welcher Ausstattung und zu welchem Zeitpunkt verkauft worden ist.
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handelt es sich um Markus Heukemes (21.09.1864 – 08.03.1951), der im belgisch-deutschen Grenzgebiet als Zollinspektor tätig ist und sich privat intensiv mit der Pflanzenkunde beschäftigt. In seinem großen Garten baut er zahlreiche Pflanzen- und Genüsesorten an, von denen er sich vorwiegend, neben selbst erlegtem Wild, ernährt. Für seine Naturstudien verwendet er das hier gezeigte Mikroskop, dem verschiedene mikroskopische Präparate der späten 1860er beigegeben sind. Im Holz des Kastens ist der eingeritzte Name Grube zu lesen, der möglicherweise auf den ersten Besitzer des Mikroskops verweist.
Carl Kellner gründet das Optische Institut in Wetzlar zusammen mit Moritz Hensoldt im Jahre 1849. Das erste Mikroskopokular wird am 22. Dezember 1849 an den Bremer Apotheker Georg Christian Kindt geliefert, schon am 23. Januar 1850 folgt das nächste Okular an diesen Kunden. Das erste Mikroskop wird allerdings erst ein gutes Jahr später, am 9. Mai 1851 nach Genf ausgeliefert. Die Instrumente werden sehr gut angenommen und bis 1854 können 131 Mikroskope verkauft werden. Kellner erkrankt 1854 an Darmtuberkulose, sein nahes Ende ahnend weiht er seinen Cousin und Gehilfen Ludwig Engelbert in alle technischen Feinheiten der Herstellung der Mikroskope ein und überträgt ihm die Leitung der Werkstätte kurz vor seinem Tod.
Als im Dezember 1856 jedoch Friedrich Belthle (27.02.1829 – 09.05.1869), ebenfalls ein ehemaliger Gehilfe dieser Werkstatt, die Witwe Kellners heiratet (die bereits im August 1856 außerehelich ein Kind von Belthle zur Welt bringt), scheidet Engelbert aus dem Unternehmen aus. Belthle führt die junge Firma weiter, ab August 1857 mit Heinrich Friedrich Rexroth als Teilhaber.
Belthle gelingt es, den Ruf der Firma zu wahren, er bringt selbst aber bis auf die mechanische Optimierung der Instrumente nur geringe Neuerungen hervor. Die Geräte werden in Medizinerkreisen anerkannt, die Firma „Belthle & Rexroth (C. Kellners Nachfolger)“ stellt bei der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte im September 1858 in Karlsruhe Mikroskope aus, die Belthle dort persönlich präsentiert. Zu dieser Zeit werden in den Lohnlisten des Unternehmens unter neben dem bereits erwähnten Ernst Gundlach auch Wilhelm und Heinrich Seibert geführt. Im Jahre 1861 trennen sich Belthle und Rexroth wieder – im selben Jahr verlegt ihr Glaslieferant Théodore Daguet seine Glashütte von Solothurn nach Freiburg/Schweiz.
Ernst Leitz tritt Anfang 1864 in die Werkstätte ein, die zu jenem Zeitpunkt eine Jahresproduktion von ungefähr 70 Mikroskopen verzeichnet und sich nach wie vor in dem von Kellner gekauften Haus „am reformierten Treppchen“ befindet. Bereits am 7. Oktober 1865 wird Ernst Leitz Teilhaber des Unternehmens. Unter gemeinsamer Leitung wird am 3. September 1867 das 1000. Mikroskop ausgeliefert. Bei dem hier gezeigten Mikroskop handelt es sich wie beschrieben um eines der allersten Geräte, die Leitz nur mit seinem eigenen Familiennamnen signiert und dabei nicht mehr auf den berühmten Gründer der Werkstätte verweist.
Bei dem letzten bekannten Besitzer des Mikroskops handelt es sich um Markus Heukemes (21.09.1864 – 08.03.1951), der im belgisch-deutschen Grenzgebiet als Zollinspektor tätig ist und sich privat intensiv mit der Pflanzenkunde beschäftigt. In seinem großen Garten baut er zahlreiche Pflanzen- und Genüsesorten an, von denen er sich vorwiegend, neben selbst erlegtem Wild, ernährt. Für seine Naturstudien verwendet er das hier gezeigte Mikroskop, dem verschiedene mikroskopische Präparate der späten 1860er beigegeben sind. Im Holz des Kastens ist der eingeritzte Name Grube zu lesen, der möglicherweise auf den ersten Besitzer des Mikroskops verweist.
Im Juli 2010 kann das Mikroskop aus dem Nachlass von Markus Heukemes für diese Sammlung erworben werden, nachdem es über mindestens vier Generationen in Familienbesitz bewahrt wird.
Referenz 4, 5, 34, 56, 74, 97
(Daten zur fehlenden Datiersmöglichkeit mit freundlicher Unterstützung von Rolf Beck, Archiv Leica Microsystems GmbH, 31.07.2007)
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
von Ernst Leitz in Wetzlar
Das Mikroskop besteht aus zaponiertem und geschwärztem Messing, lackiertem Eisen und gebläutem Stahl. Der grobe Fokus des Instrumentes wird durch einen Schiebetubus erreicht, die Feineinstellung durch eine Rändelschraube auf der Säule. Der Hohlspiegel ist dreifach gelagert; unter der Tischplatte befindet sich eine Revolverlochblendenscheibe mit vier Aperturenblenden.
mit den Objektiven 1, 3 und 7, sowie den Okularen I und III deren Hülse im Gegensatz zu den frühen Mikroskopen von Carl Kellner und Friedrich Belthle nicht mehr zaponiert sind. An weiterem Zubehör ist dem Mikroskop ein Okularmikrometer in zugehörigem Pappdöschen mit der Beschriftung Ocular-Micrometer. beigegeben.
Liegend wird das Mikroskop im Mahagonikasten aufbewahrt.
Berücksichtigt man, dass die Leitz’sche Werkstätte bis um den Ersten Weltkrieg nach Mustern und nicht nach Zeichnungen die Instrumente baute, kann das hier gezeigte Mikroskop als baugleich mit dem Instrument der Signatur C. Kellner’s Nachfolger / E. Leitz in Wetzlar. / No. 1164. bezeichnet werden. Die Objektive sind in allen Details wiederum baugleich mit dem Nachfolgemodell dieses Mikroskopstativs, welches die Signatur E. Leitz / in Wetzlar / No. 1189. trägt.
sind aus den Jahren 1867 – 1870 folgende Mikroskope mit den Signaturen:
gründet das Optische Institut in Wetzlar zusammen mit Moritz Hensoldt im Jahre 1849. Das erste Mikroskopokular wird am 22. Dezember 1849 an den Bremer Apotheker Georg Christian Kindt geliefert, schon am 23. Januar 1850 folgt das nächste Okular an diesen Kunden. Das erste Mikroskop wird allerdings erst ein gutes Jahr später, am 9. Mai 1851 nach Genf ausgeliefert. Die Instrumente werden sehr gut angenommen und bis 1854 können 131 Mikroskope verkauft werden. Kellner erkrankt 1854, sein nahes Ende ahnend weiht er seinen Cousin und Gehilfen Ludwig Engelbert in alle technischen Feinheiten der Herstellung der Mikroskope ein und überträgt ihm die Leitung der Werkstätte kurz vor seinem Tod. Als im Dezember 1856 jedoch Friedrich Belthle (27.02.1829 – 09.05.1869), ebenfalls ein ehemaliger Gehilfe dieser Werkstatt, die Witwe Kellners heiratet (die bereits im August 1856 außerehelich ein Kind von Belthle zur Welt bringt), scheidet Engelbert aus dem Unternehmen aus. Belthle führt die junge Firma weiter, ab August 1857 mit Heinrich Friedrich Rexroth als Teilhaber.
Belthle gelingt es, den Ruf der Firma zu wahren, er bringt selbst aber bis auf die mechanische Optimierung der Instrumente nur geringe Neuerungen hervor. Die Geräte werden in Medizinerkreisen anerkannt, die Firma „Belthle & Rexroth (C. Kellners Nachfolger)“ stellt bei der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte im September 1858 in Karlsruhe Mikroskope aus, die Belthle dort persönlich präsentiert. Zu dieser Zeit werden in den Lohnlisten des Unternehmens unter anderem Ernst Gundlach sowie Wilhelm und Heinrich Seibert geführt. Im Jahre 1861 trennen sich Belthle und Rexroth wieder – im selben Jahr verlegt ihr Glaslieferant Théodore Daguet seine Glashütte von Solothurn nach Freiburg/Schweiz.
Ernst Leitz tritt Anfang 1864 in die Werkstätte ein, die zu jenem Zeitpunkt eine Jahresproduktion von ungefähr 70 Mikroskopen verzeichnet und sich nach wie vor in dem von Kellner gekauften Haus „am reformierten Treppchen“ befindet. Bereits am 7. Oktober 1865 wird Ernst Leitz Teilhaber des Unternehmens. Unter gemeinsamer Leitung wird am 3. September 1867 das 1000. Mikroskop ausgeliefert.
Referenz 4, 5, 34, 56, 74, 97
(Daten zur fehlenden Datiersmöglichkeit mit freundlicher Unterstützung von Rolf Beck, Archiv Leica Microsystems GmbH, 31.07.2007)
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
Gemälde bzw. Holzstich von Rudolf Wimmer. Originalgemälde im Foyer der Schott AG, Jena
Von links nach rechts: Utzschneider, Fraunhofer, Reichenbach, Pierre Louis Guinand und der junge Georg Merz. Informationen zu den einzelnen Personen auch durch Anklicken.
Prof. Dr.-Ing. Timo Mappes
Uhlandstraße 26
76135 Karlsruhe
Telefon: 01520 – 1600832
E-Mail: mappes@musoptin.com
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