Carl Zeiss Jena
Mikroskop mit fester Tubuslänge aus zaponiertem und geschwärztem bzw. schwarz lackiertem Messing, gebläutem Stahl. Das Instrument wird durch freie Verschiebung mit der Hand grob eingestellt, über ein Rändelrad an der Säule fein fokussiert; es verfügt über einen dreh- und schwenkbaren Plan- und Konkavspiegel. Ein zu jener Zeit noch nicht bei allen Zeiss’schen Mikroskopem standardmäßig angebrachte frühe Abbe’sche Beleuchtungsapparat mit Diaphragmenträger rundet das Mikroskop ab. An der Unterseite der Tischplatte kann man die Schwalbenschwanzführung für die zu jenem aufwendigen Kondesor dort alternativ anzubringende Zylinderblendung erkennen.
Das Mikroskop ist ausgerüstet mit dem Okular Nr. 2 sowie einem Objektiv C. Zeiss CC Nr. 379. Leider fehlt weiteres Zubehör sowie der Kasten. Die optische Ausrüstung in dieser Art ermöglicht eine lineare Vergrößerung von 145-fach. Auf dem „gewölkten“ Steg der Tubusaufnahme signiert: C. Zeiss. Der Seite 214 des Auslieferungsbuchs der Firma Carl Zeiss Jena ist zu entnehmen, dass dieses Stativ Va mit Kondensor am 05.06.1880 als 3475. zusammengesetztes Mikroskop fertiggestellt wird.
Jena.
4694
Dieses Instrument wird am 02.12.1880 mit den Objektiven aa, A, BB, CC, D, F, J und L sowie den Okularen 1 bis 5 an A. Gilkinet nach Liège, Belgien (Lüttich) ausgeliefert. Das Mikroskop mit der sehr umfangreichen optischen Ausrüstung dient Alfred Gilkinet (1845-1926) für seine Forschungen. Er übernimmt die Leitung des heute seinen Namen tragenden „Institut de Pharmacie“ der Universität Lüttich und setzt 1883 den Neubau des Institutsgebäudes durch.
Im Zeiss-Katalog No. 25. Illustrirrter [sic!] Katalog über Mikroskope und Nebenapparate aus der optischen Werkstätte von Carl Zeiss in Jena. erscheint dieses Stativ im Januar 1881 wie folgt:
No. 25 Stativ V (früher I). Hufeisenstativ von gleicher Grösse wie die vorhergehenden, ohne Drehung, Tubus ohne Auszug, grobe Einstellung durch Verschiebung, Cylinderblendungen.
a) Zum Umlegen eingerichtet…Mk. 90
b) Ohne Einrichtung zum Umlegen…Mk. 75
No. 66 Beleuchtungs-Apparat nach Abbe (s.M. Schultze’s Archiv f. mikr. Anatomie Bd. IX, pag. 496). Condensor von grosser Apertur, mit Diaphragmenapparat und Doppelspiegel; für allle Modificationen der geraden und schiefen Beleuchtung im durchfallenden Licht sowie für positive Bilder in dunklem Sehfeld bis zu 600-facher Vergrösserung, zugleich auch für bequeme Anwendung polarisirten Lichts (vgl. Polarisationsapparate); das Ganze in Einem Stück unterhalb des Mikroskoptisches einzusetzen. Nur für die grösseren Stative von I bis Va geeignet…Mk. 55
Anpassung an Stative aus andern Werkstätten wird nicht übernommen.
Noch 10 Jahre später, im Zeiss-Katalog No. 29 von 1891, wird dieses Stativ angeboten:
Stativ Va. Umlegbar. Fester Tisch von 90 X 90 mm Grösse.
Grobe Einstellung durch Verschiebung des Tubus in Schiebhülse. Feine Einstellung durch Mikrometerschraube.
Der Untertheil sammt Beleuchtungsapparat nach Abbe ganz wie bei Stativ IVa (ohne Iris, welche aber zu Mk. 15.- mit- oder nachbezogen werden kann). (Abbildung Fig. 9) … 120.- Mark
Der hier gezeigte Abbe’sche Beleuchtungsapparat wird 1872 eingeführt und findet rasch weite Verbreitung und Nachahmung. Das im Bild links befindliche Stück dient zur Einführung in das Stativ unterhalb des Objekttisches und kann dabei leicht ausgewechselt werden. Da der nicht achromatische Apparat direkt bis unter den Objektträger geschoben wird, kann der verbleibende Zwischenraum, so erforderlich, mit Wasser immergiert werden. Der Blendungsapparat besteht bei diesem frühen Modell statt aus der späteren Irisblende, aus einem Blendungsträger mit drehbarer Scheibe, welche die kreisförmigen Blendscheiben aufnimmt. Letzterer kann zum raschen Wechsel ausgeschwenkt bzw. für schiefe Beleuchtung mit Zahn und Trieb dezentriert werden.
Carl Zeiss (1816-1888) wird als Kind fünftes Kind des Hofdrechselermeisters Johann Gottfried Zeiß in Weimar geboren. Nach seinem Schulbesuch in Weimar absolviert Carl Zeiss 1834-1838 eine Mechanikerlehre beim Universitätsmechaniker Dr. Friedrich Körner in Jena. Nach Abschluß der Lehre besucht Zeiss 1835-1838 Vorlesungen der Universität Jena in Mathematik, Experimentaphysik, Antropologie, Mineralogie und Optik. Es schließen sich 1838-1845 Wanderjahre mit Stationen in Stuttgart, Wien, Berlin und Darmstadt an. Im Jahre 1845 kommt Carl Zeiss wieder nach Jena und absolviert ein Praktikum am physiologischen Institut bei Prof. M. J. Schleiden.
Carl Zeiss wird die Konzession zur Fertigung und zum Verkauf von mechanischen und optischen Instrumenten in Jena am 19.11.1846 durch die Großherzogliche Landesregierung in Weimar erteilt. Die erste Werkstätte befindet sich in der Neugasse 7 in Jena. Im Juli 1847 zieht die Werkstatt in die Wagnergasse 32 und im August diesen Jahres wird als erster Lehrling August Löber eingestellt. Im September 1847 wird die Produktion einfacher Lupenmikroskope, entsprechend dem hier gezeigten Instrument, aufgenommen. Erst 1857 werden die ersten zusammengesetzten Mikroskope in der Zeiss’schen Werkstatt gefertigt. 1866 wird das 1000. Mikroskop hergestellt; kurz darauf beginnt im selben Jahr die Zusammenarbeit mit Ernst Abbe. 1872 schließlich werden die Optiken der Mikroskope nach Abbes Berechnungen konstruiert.
Das Mikroskop wird von Dr.med. Bernhard Bolten (1899 – 1975) während seines Studiums in Berlin, München und Bonn erworben – aus dem Besitz seines Sohnes, Dr. med. Bernd Bolten gelangt es im Januar 2002 in diese Sammlung.
Referenz 2, 25 sowie Billings Collection Washington: AFIP 49141 – 60-4713-177, S. 97, Abb. 182 (ein 11 Jahre jüngeres Modell, nun mit Tubusauszug); Moody Medical Library, The University of Texas Medical Branch, Galveston, TX, USA: „microscope, signed C. Zeiss Jena No. 19146“ Inv.-No. 1.034 (ebenfalls ein 11 Jahre jüngeres Stativ); The Microscope Collection at the Science Museum London: „Stand V1 Outfit by Zeiss“, signiert „C. Zeiss / Jena. / 4803“, Inventory No. A601090 (falsch beschrieben als Stativ „VI“, Anmerkung des Verfassers)
(Datierung mit freundlicher Unterstützung von Dr. Wolfgang Wimmer, Archiv Carl Zeiss Jena, 14.01.2002; Katalogabblindung mit freundschaftlicher Unterstützung von Moritz Sokolowski)
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
Carl Zeiss Jena
Großes Stativ aus zaponiertem und geschwärztem bzw. schwarz lackiertem Messing, gebläutem Stahl. Das Instrument verfügt über einen ausziehbaren Tubus, Grob- und Feintrieb sowie dreh- und schwenkbaren Plan- und Konkavspiegel. Es läßt sich um die optische Achse drehen.
kann in einen Schlitten mit Schwalbenschwanzführung unter der Tischplatte eingeführt werden. Vom wohl ursprünglich zusätzlich vorhandenen Abbe’schen Beleuchtungsapparat existieren noch die fünf Blendscheiben – eine dieser Blenden ist als Zentralblende ausgeführt und ein gesondertes geschwärztes Bauteil D läßt sich als Objektivblende für die Dunkelfeldbeobachtung einschrauben.
Das Mikroskop ist ausgerüstet mit den Objektiven A C.Zeiss, Nr. 1249 und D C.Zeiss, Nr. 1433 sowie den Okularen Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 4; an weiterem Zubehör findet man einen frühen zaponierten zweifachen Objektivrevolver und ein Zeichenprisma (Camera Lucida mit zwei Prismen, mit Ring zum Klemmen am oberen Tubusende).
Die Mikroskopspiegel der großen Instrumente sind weitgehend außerhalb der Achse verstellbar, so dass je nach Wunsch sowohl mit zentral einfallendem als auch mit stark schiefen Beleuchtungsbündeln gearbeitet werden kann (bei letzterem muss jedoch die Zylinderblende entfernt werden). Nach der Einstellung des Spiegels auf eine bestimmte Strahlenneigung, ist durch die Drehung die Möglichkeit gegeben, das Objekt unter verschiedenen Azimuten, doch mit gleichem Einfallswinkel zu beleuchten, ohne dass – wie bei den später üblichen drehbaren Tischen – eine Nachzentrierung des Objektes nötig wäre: Dieses bleibt bei der Drehung des kompletten Oberteils stets in der Mitte des Sehfeldes.
Jene Drehbarkeit der Stativoberteile um die optische Achse wird in den Zeiss-Katalogen für große Stative bis 1891 angeboten.
Auf dem Zwischenträger ist das Instrument sehr dekorativ mehrzeilig signiert:
Carl Zeiss.
Jena.
No. 4415
kann die Zylinderblende nicht nur in der Hülse verschoben werden, sondern kann in einem Schlitten mit Schwalbenschwanzführung herausgezogen und gewechselt werden, ohne Gefahr zu laufen, dabei den Spiegel zu verstellen.
Die Zylinderblende hat dabei zwei Aufgaben zu erfüllen: in oberer Stellung als Leuchtfeldblende, in der unteren als Aperturblende (da hier der Lichtkegel des Spiegels nicht mehr durch den Spiegelrand selbst, sondern durch die Blende begrenzt wird). Die Irisblende wird erst im Zeiss-Katalog von 1889 in Verbindung mit dem Abbe’schen Beleuchtungsapparat und der Neukonstruktion des Stativ I angeboten.
Bei der hier vorhandenen Camera Lucida handelt es sich um die früheste Form in der Konstruktion von 1869. Noch im Zeiss-Katalog von 1902 erscheint dieses Zeichenprisma mit folgender Beschreibung:
*Alte Form der Camera lucida No. 109. Dieses Zeichenprisma liefern wir nur in der einen in Fig. 46 abgebildeten Form. Das Prismengehäuse ist um eine horizontale Achse drehbar und lässt sich in der Höhe verstellen. Es ist mittels eines federnden Ringes am Tubus zu befestigen und kann bequem zur Seite geschlagen werden.
No. 109: Zeichenprisma (Camera lucida), einschl. Behälter: Mk. 21.-.
(mit Abbildungen versehen in der Neuauflage 1878) erscheinen 11 Mikroskopstative (darunter immernoch drei mit Rundfuß). Das seit 1861 angebotene „Hufeisenstativ nach Oberhäuser“ verschwindet und zwei neue große Typen erscheinen:
Nr. 22 Stativ I. Grosses Hufeisenstativ, zum Umlegen eingerichtet, mit Drehung um die optische Achse. Grobe Einstellung durch Zahn und Trieb; ausziehbarer Tubus; Cylinderblendung, mit Einrichtung zur Centrirung während des Beobachtens, an einem drehbaren Arm, der durch Zahn und Trieb bewegt wird. Höhe des Instrumentes von der Standfläche bis zum Ocularende, bei mittlerem Auszug 33 Cm. – Dabei Beleuchtungsapparat nach ABBE neben dem gewöhnlichen Spiegel … M 300.-
Nr. 23 Stativ II. Von gleicher Einrichtung wie I, nur etwas kleiner und leichter gebaut und mit Schlitten für die Cylinderblendungen. Höhe des Ganzen 31 Cm. Gleichfalls mit Beleuchtungsapparat … M 250.-
zum groben Verstellen des Tubus – bereits einige Jahre zuvor sind sie auf besonderen Wunsch angeboten worden. Diese Form wird mit dem auch hier neu angebotenen Auszugstubus zum Markenzeichen der großen Zeiss Stative bis ins 20. Jahrhundert.
[Für die weitere technische Beschreibung dieser neu eingeführten groben Einstellung sei auf Referenz Nr. 70 verwiesen]
dieses Mikroskopes können dem Zeiss Verzeichnis von 1877 folgende Daten entnommen werden:
Nummer. | Signatur. | Oeffnungswinkel. | Äquivalent-Brennweite. | Vergrößerung bei 155 mm Tubuslänge, mit Ocular | Mark | ||
2 | 3 | 4 | |||||
6 | A | 24° | 16 mm ( 2/3“ engl.) | 55 | 75 | 105 | 24.- |
12 | D | 75° | 4,2 mm (1/6„) | 235 | 320 | 440 | 42.- |
System A ergibt, wenn die obere Linse allein benutzt wird, eine ganz brauchbare Vergrößerung, ungefähr die Hälfte von derjenigen des ganzen Systems.
Oculare | 2 | 3 | 4 |
Äquivalentbrennweite | 42 mm | 30 mm | 24 mm |
Oculare pro Stück Mk 7.-
Die nachfolgend beschriebenen Stative schließen sich – wie diejenigen fast aller continentalen Werkstätten – ihrer allgemeinen Einrichtung nach dem von OBERHÄUSER eingeführten, durch HARTNACK erfolgreich weiterentwickelten Construktionstypus an. Insofern bieten sie daher nichts Eigenartiges. Dagegen ist das constructive Detail aller wesentlichen Theile an unseren größeren Instrumenten – namentlich der groben und der feinen Einstellung, der Spiegelbewegung und der sonstigen Beleuchtungsvorrichtungen – unserer Werkstätte eigenthümlich, als das Resultat langjähriger eigener Bemühungen um die Vervollkommnung der mechanischen Einrichtung des Mikroskops.
ist aber eines der ersten überhaupt gebauten typischen „großen Zeiss Stative“ aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts.
Der Seite 204 des Auslieferungsbuchs der Firma Carl Zeiss Jena ist zu entnehmen, dass dieses Stativ II am 15.12.1879 als 3230. zusammengesetztes Mikroskop fertiggestellt wird.
mit den Objektiven A und D und die Okularen 2, 3 und 4 an P. Pumball nach Chesterton. Mithin befindet es sich noch in der kompletten Originalausstattung.
Die darauf folgenden 120 Jahre lassen sich nicht mehr rekonstruieren; ca. 2000 taucht das Mikroskop in Somerset, England bei einer Auktion auf, gelangt von dort nach New Orleans, Louisiana und kann schließlich im Juni 2002 für diese Sammlung erworben werden.
Carl Zeiss (1816-1888) wird als Kind fünftes Kind des Hofdrechselermeisters Johann Gottfried Zeiß in Weimar geboren. Nach seinem Schulbesuch in Weimar absolviert Carl Zeiss 1834-1838 eine Mechanikerlehre beim Universitätsmechaniker Dr. Friedrich Körner in Jena. Nach Abschluß der Lehre besucht Zeiss 1835-1838 Vorlesungen der Universität Jena in Mathematik, Experimentaphysik, Antropologie, Mineralogie und Optik. Es schließen sich 1838-1845 Wanderjahre mit Stationen in Stuttgart, Wien, Berlin und Darmstadt an. Im Jahre 1845 kommt Carl Zeiss wieder nach Jena und absolviert ein Praktikum am physiologischen Institut bei Prof. M. J. Schleiden.
Carl Zeiss wird die Konzession zur Fertigung und zum Verkauf von mechanischen und optischen Instrumenten in Jena am 19.11.1846 durch die Großherzogliche Landesregierung in Weimar erteilt. Die erste Werkstätte befindet sich in der Neugasse 7 in Jena. Im Juli 1847 zieht die Werkstatt in die Wagnergasse 32 und im August diesen Jahres wird als erster Lehrling August Löber eingestellt. Im September 1847 wird die Produktion einfacher Lupenmikroskope, entsprechend dem hier gezeigten Instrument, aufgenommen. Erst 1857 werden die ersten zusammengesetzten Mikroskope in der Zeiss’schen Werkstatt gefertigt. 1866 wird das 1000. Mikroskop hergestellt; kurz darauf beginnt im selben Jahr die Zusammenarbeit mit Ernst Abbe. 1872 schließlich werden die Optiken der Mikroskope nach Abbes Berechnungen konstruiert.
Ca. 2000 taucht das Mikroskop in Somerset, England bei einer Auktion auf, gelangt von dort nach New Orleans, Louisiana und kann schließlich im Juni 2002 für diese Sammlung erworben werden.
Referenz 2, 25, 54, 62, 70 sowie Optisches Museum der Ernst-Abbe-Stiftung Jena: „Mikroskop Stativ II / mit Abbe’schem Beleuchtungsapparat / Carl Zeiss, Jena / 1876“ auf dem Tubusträger signiert „Carl Zeiss / Jena / No. 3102“; Collection of Historical Scientific Instruments at Harvard University, USA: „Zeiss stand II laboratory compound microscope“, signiert auf dem Tubusträger: „Carl Zeiss. / Jena. / No. 3218“, Inventory Number 1288
(Datierung mit freundlicher und äußerst zuvorkommender Unterstützung von Dr. Wolfgang Wimmer, Archiv Carl Zeiss Jena, 18.06.2002)
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
aus dem Labor von Josef Knechtel und Robert Koch
Mikroskop aus zaponiertem sowie brüniertem Messing und gebläutem Stahl. Das Instrument verfügt über einen Schiebetubus und eine Feineinstellung über Prismentrieb an der Säule. Die Beleuchtung erfolgt mittels kipp-, dreh- und schwenkbarem Plan- und Konkavspiegel sowie Zylinderlochblende in Schwalbenschwanzführung.
An optischer Ausrüstung verfügt das Mikroskop über das Objektiv Zeiss aa Nr. 89 in passender Messinghülse und die Okulare Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 4. Zwei weitere Messinghülsen für die Objektive Zeiss BB und Zeiss E sind im Kasten weiterhin vorhanden, die Objektive dazu fehlen jedoch.
Im Zeiss-Katalog No. 25. Illustrirrter [sic!] Katalog über Mikroskope und Nebenapparate aus der optischen Werkstätte von Carl Zeiss in Jena. erscheint dieses Stativ im Januar 1881 wie folgt:
No. 28. Stativ VII (früher II). Mittlere Grösse; Höhe des Oculars über der Standfläche 28 Cm. Schwerer viereckiger Fuss, fester Tisch ohne Drehungen. Etwas massiv gebaut, namentlich für den Gebrauch in Laboratorien und für Lehranstalten geeignet, übrigens aber, wehen der Feinheit der Mikrometerbewegung, noch mit den stärksten Linsen verwendbar.
a) Mit Cylinderblendung in Schlitten…Mk. 65
b) Mit drehbarer gewölbter Blendungsscheibe…Mk. 60
Seit der Herstellung zusammengesetzter Mikroskope ab 1857 bis 1881 werden nach dem Auslieferungsbuch von Carl Zeiss in die kleine Stadt Wollstein insgesamt nur drei Mikroskope ausgeliefert – alle an den Apotheker Josef Knechtel. Im einzelnen sind dies:
No. 2999, Stativ Ib neuer Konstruction mit Kondensor, mit Okular 1, am 30.12.1876
No. 3360, Stativ I mit den Objektiven AA, H und K sowie den Okularen 2 und 4, am 20.02.1878
No. 3479, Stativ VIIa, ohne Optiken, am 12.03.1878
Bei dem hier gezeigten Stativ handelt es sich um eben das letzte dieser Liste, gefertigt am 22.X.1877 und ausgeliefert am 12. März 1878 an J. Knechtel, Wollstein.
wird in Clausthal geboren und studiert in Göttingen ein Semster Physik bevor er das Studium der Medizin aufnimmt. Die Promotion und das anschließende Staatsexamen besteht er 1866 in Hannover. Er arbeitet als Arzt in Krankenhäusern in Niemegk / Potsdam (1868) und Ragkwitz / Posen (1869) und meldet sich als Freiwilliger während des Feldzugs gegen Frankreich 1870/71 um seinen Dienst im Lazarett zu leisten. 1872 legt Robert Koch die Physikat-Prüfung ab und wird zum Kreisphysikus im Kreis Bomst / Posen mit Wohnort Wollstein (heute Wolsytn, Polen) ernannt.
Koch legt den Grundstein der modernen bakteriogischen Forschung durch die Entwicklung fester Nährböden zur Züchtung von Bakterien und insbesondere zur Einführung der Mikrofotografie. Letztere ermöglicht die Ablösung der mit den verschiedenen Zeichnenapparaten erstellten Illustrationen durch fotografische Bilder, welche vor allem als Beweisstück der gemachten Entdeckung dem Fachpublikum präsentiert werden können.
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1876 entdeckt Koch die Milzbrandsporen als Ruheform des Erregers, es gelingt ihm damit die bis daher unverstandenen gesamten Infektionskette zu erklären. Genau beschriebene Methoden und präszise experimentelle Arbeiten bilden die Grundlage einer logisch aufgebauten Beweiskette, mit welcher Robert Koch als erster den Zusammenhang eines Mikroorganismus als Ursache einer Infektionskrankheit nachweist.
1880 wird Koch an das 1876 gegründete Kaiserliche Gesundheitsamt nach Berlin berufen, hier gelingt es ihm 1882 den Erreger der Tubuerkulose nachzuweisen. Schon 1884 kann Robert Koch während einer Choleraepidemie in Indien das Bakterium Vibrio cholerae als Erreger dieser Infektionskrankheit nachweisen.
1885 wird Robert Koch zum ersten Professor für Hygiene in Berlin an die Friedrich Wilhelms-Universität berufen von wo aus er 1891 als Direktor an das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten (seit 1942 Robert Koch Institut) wechselt.
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lässt ihn in den 1870ern die Funktion der Mikroskopoptiken beschreiben und ermöglicht ihm, die Qualität der mikroskopischen Bilder auch in Hinblick auf ihre physikalischen Grundlagen zu bewerten. Dies ist die notwendige Bedingung, für seine eigenen medizinischen Arbeiten dem jeweiligen Zweck entsprechende optimale Optiken auszuwählen.
Obwohl Robert Koch in seiner Zeit in Wollstein mehrfach Mikroskopoptiken von Carl Zeiss bewertet, wird an ihn persönlich nach dem Werkstattbuch von Zeiss kein einziges Stativ ausgeliefert. Der Schluß liegt nahe, dass es sich bei den von Robert Koch beschriebenen Zeiss’schen Mikroskopen um die drei an Josef Knechtel gelieferten Instrumente handelt. Trifft dies zu, so kann davon ausgegangen werden, dass Robert Koch das hier gezeigte Mikroskop für einfachere Arbeiten verwendet.
Zenobiusz Bednarski und Hanna Bednarska beschreiben in einem nur auf Polnisch verfügbaren Artikel Pierwsza praca naukowa Roberta Kocha nad ustaleniem etiologii waglika. Wspolpraca z polskim aptekarzem Josefem Knechtelem (Archiwum Historii i Filozofii Mediycyny 66 (2), 2003: 161-168) Josef Knechtel als Apotheker in Wollstein, der neben seiner Apotheke ein für damalige Verhältnisse gut ausgestattetes Labor besitzt. Mehrere Dokumente werden von der Witwe J. Knechtels im Jahre 1905 dem Königlich Preußischen Institut für Infektionskrankheiten übergeben, diese bezeugen angeblich, dass Josef Knechtel einen maßgeblichen Anteil an den wissenschaftlichen Ergebnissen von Robert Koch in seiner Zeit in Wollstein habe. Die Witwe Knechtels überlässt dem Institut mehrere Geräte (darunter ein großes Mikroskop aus Jena) mit der Bedingung, der Beitrag ihres Mannes solle am Ausstellungsort erwähnt werden. Prof. Dr. Georg Theodor August Gaffky, der Direktor des Instituts, dankt für die Instrumente und beschriftet sie mit dem Namen des Eigentümers.
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Der oben genannte Artikel aus dem Jahre 2003 bezieht sich im weiteren auf einen Brief, der angeblich im Deutschen Zentralarchiv in Merseburg aufgefunden wurde. Die Bestände dieses Archivs wurden bereits 1993/94 in das Geheime Preußische Staatsarchiv nach Potsdam übertragen. Jener Brief des Medizinalrats Dr. Brinkmann aus Wollstein an seinen Vorgesetzten besage, der wohlhabende Besitzer der einzigen Apotheke vor Ort, Josef Knechtel, habe einen beträchtlichen Beitrag zur Erforschung der Ätiologie des Milzbrandes geleistet. Koch und Knechtel haben nach Brinkmann die Tierversuche gemeinsam durchgeführt und oft nächtelang durchmikroskopiert. Brinkmann beruft sich für seine Aussagen auf eine angeblich große Zahl von Zeugen. Brinkmann schreibt, Koch habe sich damals nicht selbst ein Mikroskop leisten können [diese Aussage ist falsch, im Dezember 1876 wird von W. & H. Seibert ein Mikroskop an Koch verkauft] und daher das Instrument von Knechtel benutzt. In einem anderen Abschnitt wird von Knechtels Mikroskopen gesprochen und der Ausstattung des Labors mit einem Tisch und zwei Stühlen zum Mikroskopieren.
Bruno Heymann: Robert Koch, I. Teil 1843 – 1882 (in: Wilhelm Ostwald [Hrsg.]: Grosse Männer / Studien zur Biologie des Genies Bd. 12. Akademische Verlagsgesellschaft m.b.H., Leipzig 1932: 114) schreibt über Kochs Verhältnis zu Knechtel: Nur mit dem Apotheker, namens Josef Knechtel, einem älteren Manne, welcher selbst naturwissenschaftliche Neigungen hatte, sich lebhaft für Kochs Untersuchungen interessierte und ihm gelegentlich mit Laboratoriumsgeräten aushalf*, unterhielt er auch späterhin einen regen Verkehr.
* Nach freundl. Mitteilung des Schwiegersohnes, Herrn A. Knechtel, Swietochlowice.
Ferner erwähnt Brinkmann aus diesem Labor einen Apparat mit Linsen, wahrscheinlich zum photographieren der Präparate.
Robert Koch bekommt im Oktober 1876 einen mikrophotografischen Apparat von Seibert geliefert, den er für seine Bakterienphotogramme verwendet. Nicht unwahrscheinlich ist es eben dieser Apparat aus dem Besitze Kochs, den Brinkmann beschreibt. Trifft diese Annahme zu, so wird das erwähnte Labor von Knechtel und Koch nicht nur gemeinsam genutzt sondern auch aus den privaten Mitteln beider Männer gemeinsam ausgestattet.
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in Untersuchungen über die Aetiologie der Wundinfectionskrankheiten (F.C.W. Vogel, Leipzig 1878) wie er zur Sichtbarmachung gefärbter Präparate verschiedene Linsensysteme und Beleuchtungsarten testet: Nachdem ich nun verschiedene Linsen und Condensoren nach dieser Richtung versucht hatte, ohne dass ich einen Apparat traf, der das Structurbild mehr oder weniger vollkommen beseitigte, fand ich schliesslich in dem von Carl Zeiss in Jena angefertigten von Abbe angegebenen Beleuchtungsapparat ein meinem Zweck vollständig entsprechendes Instrument.
Dieser Apparat besteht aus einer Linsencombination, deren Brennpunkt nur einige Millimeter von der Frontlinse entfernt ist. Wenn die combinirte Belechtungslinse also in der Oeffnung des Mikroskoptisches und zwar ein wenige tiefer als die Tischebene sch befindet, dann fällt der Brennpunkt mit dem zu beobachtenden Object zusammen und letzteres erhält in dieser Stellung die günstigste Beleuchtung. Der Oeffnungswinkel der ausfahrenden Strahlen ist so gross, dass die äussersten derselben in einer Wasserschicht fast 60° gegen die Axe geneigt sind, der gesammte wirksame Lichtkegel demnach eine Oeffnung von 120° also eine grössere Oeffnung als irgend ein andrer Condensor besitzt.1)
1) Naegeli und Schwendener l.c.S. 99.
Für die Verwendung des Abbe’schen Beleuchtungsapparates mache ich noch darauf aufmerksam, dass nur solche Systeme mit demselben ein scharfes, nicht verschleiertes Farbenbild geben, bei denen sämmtliche Zonen der Objectivöffnung richtig corrigirt sind. Die aus der Zeiss’schen Werkstatt hervorgehenden Objectivsysteme werden vermittelst des Abbe’schen Condensors auf das richtige Zusammenwirken der einzelnen Zonen, namentlich der Randzonen geprüft. Diese eignen sich deswegen sämmtlich zur Beobachtung von Farbenbildern, ganz besonders die neuen nach den Angaben von Abbe construirten Oelsysteme. Bei anderen Systemen, welche ich zu demselben Zweck versuchte, waren fast immer die Randzonen ungenügend corrigirt. Nur noch mit einem System von Seibert und Krafft habe ich scharfe Farbenbilder erhalten.
Sämtliche Abbildungen sind mit dem Zeichnenprisma möglichst naturgetreu grösstentheils mit Benutzung des C. Zeis’schen [sic!] Oelimmersionssystem 1/12 Zoll angefertigt.
Koch steht für diese Arbeiten offenbar eines der ersten Ölimmersionssysteme von Zeiss zur Verfügung. Während hier noch Zeichnungen der Illustration dienen, erstellt Koch bereits zuvor seine ersten Bakterienphotogramme mit einem mikrofotografischen Apparat und entsprechenden Photoobjektiven von Seibert.
Das hier gezeigte Mikroskop verfügt über keinen Abbe’schen Beleuchtungsapparat, jedoch über einen in die Zylinderblende integrierten selbst gebauten Kondensor. Es ist nicht mehr nachvollziehbar, wer den Kondensor in dieses Stativ eingebaut hat.
Carl Zeiss (1816-1888) wird als Kind fünftes Kind des Hofdrechselermeisters Johann Gottfried Zeiß in Weimar geboren. Nach seinem Schulbesuch in Weimar absolviert Carl Zeiss 1834-1838 eine Mechanikerlehre beim Universitätsmechaniker Dr. Friedrich Körner in Jena. Nach Abschluß der Lehre besucht Zeiss 1835-1838 Vorlesungen der Universität Jena in Mathematik, Experimentaphysik, Antropologie, Mineralogie und Optik. Es schließen sich 1838-1845 Wanderjahre mit Stationen in Stuttgart, Wien, Berlin und Darmstadt an. Im Jahre 1845 kommt Carl Zeiss wieder nach Jena und absolviert ein Praktikum am physiologischen Institut bei Prof. M. J. Schleiden.
Carl Zeiss wird die Konzession zur Fertigung und zum Verkauf von mechanischen und optischen Instrumenten in Jena am 19.11.1846 durch die Großherzogliche Landesregierung in Weimar erteilt. Die erste Werkstätte befindet sich in der Neugasse 7 in Jena. Im Juli 1847 zieht die Werkstatt in die Wagnergasse 32 und im August diesen Jahres wird als erster Lehrling August Löber eingestellt. Im September 1847 wird die Produktion einfacher Lupenmikroskope, entsprechend dem hier gezeigten Instrument, aufgenommen. Erst 1857 werden die ersten zusammengesetzten Mikroskope in der Zeiss’schen Werkstatt gefertigt. 1866 wird das 1000. Mikroskop hergestellt; kurz darauf beginnt im selben Jahr die Zusammenarbeit mit Ernst Abbe. 1872 schließlich werden die Optiken der Mikroskope nach Abbes Berechnungen konstruiert.
Dieses Mikroskop kann im Juli 2007 über einen Berliner Händler aus Polen für die Sammlung erworben werden.
Referenz 2, 25, 54, 62, 70, 136 sowie Optisches Museum Oberkochen: „Zusammengesetztes Mikroskop Carl Zeiss um 1870“, signiert: „1446 / 2360 / C. Zeiss Jena“ (fertiggestellt 1874, Anmerkung des Verfassers); Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum Wien: „Zusammengesetztes Mikroskop um 1877 / Signatur: Carl Zeiss, Jena, 3452“, mit Lochblendenscheibe statt Zylinderblendung, Museal-Nr. 25.766
(Übersetzung von Bednarski Z, Bednarska H (2003) Archiwum Historii i Filozofii Mediycyny 66 (2), 161-168 mit freundlicher Unterstützung von Dr.med. Anita Pieronczyk)
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
Carl Zeiss Jena
Mikroskop aus zaponiertem sowie brüniertem und schwarz lackiertem Messing und gebläutem Stahl. Die grobe Fokussierung erfolgt über einen Schiebetubus, die Feineinstellung über einen Prismentrieb an der Säule.Die Beleuchtung erfolgt mittels kipp-, dreh- und schwenkbarem Plan- und Konkavspiegel sowie gewölbter Lochblendenscheibe.
die beiden Objektklemmen sind zur bessern Handhabbarkeit an der dem Benutzer abgewandten Seite des Tisches befestigt. Die Unterseite der Tischplatte zeigt eine dekorativ gewölkte Messingoberfläche.
Die gewölbte Form der Lochblendenscheibe ermöglicht einen denkbar geringen Abstand der Aperturblende zum Objekt und ist ein typisches Merkmal der ersten zusammengesetzten Mikroskope von Carl Zeiss Jena.
Das Mikroskop ist ausgerüstet mit einem Okular Carl Zeiss Jena 2 sowie einem für dieses Stativ angepassten Präpariersystem, wie es konstruktiv ähnlich für das Große Präpriermikroskop angeboten wird.
Ein ergänzter passender Objektivrevolver C. Zeiss Jena um 1890 mit deutlichen Gebrauchsspuren kann hier zusammen mit dem frühen Reisemikroskop gezeigt werden.
Dieser kleine Revolver verfügt über ein RMS-Gewinde zum Anschrauben an den Tubus des Mikroskops und über eingeschraubte und bezeichnete Distanzstücke mit Zeiss-Gewinde zur Verwendung der entsprechenden Objektive. Ausgestattet ist er mit den Objektiven A C. Zeiss Nr. 5508 auf Distanzhülse A, D C. Zeiss Nr. 5637 auf Distanzhülse D und F C. Zeiss Nr. 2152 auf Distanzhülse F, der vierte Platz des Revolvers ist nicht belegt.
indem die Hülse des Tubus abgenommen und umgekehrt wieder eingesetzt wird, während das Präpariersystem über drei Nuten im Objektivgewinde des Tubus eingelassen werden kann.
Die Hülse des Tubus umfasst ein Ring aus Bronze, welcher am gabelartigen Tubusträger über eine sichelförmige Stahlfeder fixiert wird. Alternativ zu dieser Hülse kann auf die Öffnung des Tubusträgers eine Platte mit drei Nuten aufgelegt werden, die zur Aufnahme des Präpariersystems dient, welches unter 120° seitlich je mit einer Schraube versehen ist, die in je eine Nut der Platte passt.
Im Mahagonikasten wird das Stativ stehend aufbewahrt.
Auf dem rechteckigen, schwarz lackierten Fuß ist das Mikroskop mit Schlagbuchstaben signiert: 3050. C. Zeiss Jena
Der Seite 156 des Auslieferungsbuchs der Firma Carl Zeiss Jena ist zu entnehmen, dass dieses Reisestativ IIIc im September 1876 als 2035. zusammengesetztes Mikroskop fertiggestellt wird. Ohne optische Ausrüstung wird das Mikroskop am 07.12.1878 an die Firma Th. Marius nach Rotterdam ausgeliefert.
In C. Nägeli, S. Schwendener: Das Mikroskop (Wilhelm Engelmann, Leipzig 1877) heißt es hierzu:
In neuester Zeit haben wir auch ein von Zeiss verfertigtes Reisemikroskop* kennen gelernt, welches alle Empfehlungen verdient. Dasselbe zeichnet sich namentlich dadurch vortheilhaft aus, dass es ein normales Stativ besitzt und doch nur einen sehr kleinen Raum beansprucht.
* Der Besitzer dieses Mikroskops, Prof. Strasburger in Jena, hat dasselbe auch auf der Naturforscherversammlung in Graz vorgezeigt. – Nach einer brieflichen Mittheilung von Zeiss stellt sich der Preis eines solchen Instruments, inclusive Revolver für 4 Objective, einer kleinen Sammlung von Utensilien und eines Linsensystems zum Präpariren – aber ohne weiteren optischen Zubehör – auf 450 Mark.
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Das Mikroskop erscheint mit einer Abbildung im Zeiss Katalog von 1878. Hier wird das Stativ als VI geführt, mit dem Hinweis „früher IIIc“. Im Katalog von 1878 heißt es zu diesem Stativ im Anhang der Mikroskopzusammenstellung mit Objektiven:
Stativ VI mit einigen Modifikationen zum Zweck möglichst compendiöser Verpackung. Tubus einschiebbar, die Führungshülse zum Abnehmen eingerichtet und durch ein Präparirsystem ersetzbar, welches zwei Vergrösserungen (15 und 30) mit grossen Focalabständen gibt. Revolver für 4 Systeme mit dem alten ZEISSschen Gewinde; Zeichenprisma Nr. 59, beides bei der Verpackung am Fuss des Mikroskops anzuschrauben, wobei die Objektive am Revolver verbleiben, während ein Okular und das Präparirsystem im Tubus Platz finden. Das Ganze samt Scheere, Skalpell, Rasiermesser, Präparirnadel in einem verschließbaren Mahagonischränkchen von 21 cm Höhe und 11 x 10 cm Grundfläche.
Mit allem hier genannten Zubehör und den Objektiven……………….M 450.-
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Im Zeiss-Katalog No. 25. Illustrirrter [sic!] Katalog über Mikroskope und Nebenapparate aus der optischen Werkstätte von Carl Zeiss in Jena. erscheint dieses Stativ im Januar 1881 wie folgt:
No. 27. Stativ VI (früher IIIc). Compendiöses Stativ, 27 Cm. hoch, mit Drehung um die optische Achse. Viereckiger Fuss, drehbare gewölbte Blendungsscheibe unter dem Tisch; grobe Einstellung durch Verschiebung…Mk. 75
Ein mit diesem Stativ coinstruirtes besonders compendiöses aber dabei sehr vollständig ausgerüstetes Reise-Mikroskop, zugleich zum Präpariren eingerichtet, findet sich unter der Zusammenstellung vollständiger Mikroskope am Schluss dieses Catalogs, unter No. 13
[…]
No. 37. Revolver für zwei Objective, mit dem weiten Tubusgewinde; nur für die grossen Stative verwendbar… Mk. 20
No. 38 Revolver für vier Objective, mit dem engen Gewinde meiner Linsenfassungen; auch an den mittleren Stativen verwendbar, jedoch nur mit solchen Objectiven, deren Linsenfassung vom Trichter abgeschraubt werden kann (alle Objective, die mit einfachen Buchstaben bezeichnet sind, von A an, soweit sie nicht Correctionsfassungen besitzen) … Mk. 20
[…]
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No. 59. Zeichenprisma (Camera lucida) mit zwei Prismen; zum Aufstecken über dem Ocular – gangbarste Form … Mk. 21
[…]
No. 86. Präparirlupe nach Brücke, mit grossem Focalabstand, 5- bis 6fach vergrössernd … Mk. 11
In der Zusammenstellung der Mikroskope heißt es dort:
B. Grössere Mikroskope
mit einer für fast alle Bedürfnisse des wissenschaftlichen Gebrauchs genügenden Ausrüstung.
No. 13 Reise-Mikroskop. Stativ VI mit einigen Modificationen zum Zweck möglichst compendiöser Verpackung. – Tubus einschiebbar, die Führungshülse zum Abnehmen eingerichtet und durch ein Präparirsystem (No. 86) ersetzbar, welches zwei Vergrösserungen (15 und 30) mit grossen Focalabständen giebt. Revolver für 4 Systeme (No. 38); Zeichenprisma No. 59, beides bei der Verpackung am Fuss des Mikroskops anzuschrauben, wobei die Objective am Revolver verbleiben, während einOcular und das Präparirsystem im tubus Platz finden. Das Ganze sammt Scheere, Scalpel, Rasirmesser, Präparirnadel in einem verschliessbaren Mahagoni-Schränkchen von 21 Cm. Höhe und 11 x 10 Cm. Grundfläche.
Mit allem hier genannten Zubehör und
mit den Objectiven A, C, E, J …… Mk. 450
mit den Objectiven A, C, D, F…… Mk. 366
ohne Objective …… Mk. 180
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Noch im Katalog Nr.27 von 1885 erscheint das Stativ in der englischen Ausgabe und wird dem Botaniker Eduard Strasburger (1844-1912) als geistigen Urheber zugeordnet, der 1869-1880 an der Uni versität Jena lehrte:
No. *21 Travelling Microscope after Strasburger
Very compact stand constructed essentially on the model of Stand VI and having the same details but with such modifications, as favour convenience of transport and applicability to a variety of purposes. The body is made to telescope and is easily removed from the arm which then takes a series of lenses for dissecting, etc. This series (No. 125, achromatic doublet with concave eyepiece, giving two magnifications) which with its necessary fitting is included with the stand, is placed in the body when packed. A small nosepiece for four objectives (No. 106) is also included but is only available for such objectives as can be unscrewed from the adapter (see page 65), and a drawing prism (No. 71). The whole packing in a case 21 cm high and 10 cm broad and deep.
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With the above accessories (without objectives and eyepieces)……………………………………180 Mark
Im Katalog Nr. 28 aus dem Jahre 1889 wird das Stativ VI durch ein kleines Hufeisenstativ mit Kippe ersetzt.
Offenbar stellte der kleine Revolver für dieses Stativ eine mögliche Ergänzung dar, wurde aber bei den ersten Modellen nicht standardmäßig mit ausgeliefert.
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Carl Zeiss (1816-1888) wird als Kind fünftes Kind des Hofdrechselermeisters Johann Gottfried Zeiß in Weimar geboren. Nach seinem Schulbesuch in Weimar absolviert Carl Zeiss 1834-1838 eine Mechanikerlehre beim Universitätsmechaniker Dr. Friedrich Körner in Jena. Nach Abschluß der Lehre besucht Zeiss 1835-1838 Vorlesungen der Universität Jena in Mathematik, Experimentaphysik, Antropologie, Mineralogie und Optik. Es schließen sich 1838-1845 Wanderjahre mit Stationen in Stuttgart, Wien, Berlin und Darmstadt an. Im Jahre 1845 kommt Carl Zeiss wieder nach Jena und absolviert ein Praktikum am physiologischen Institut bei Prof. M. J. Schleiden.
Carl Zeiss wird die Konzession zur Fertigung und zum Verkauf von mechanischen und optischen Instrumenten in Jena am 19.11.1846 durch die Großherzogliche Landesregierung in Weimar erteilt. Die erste Werkstätte befindet sich in der Neugasse 7 in Jena. Im Juli 1847 zieht die Werkstatt in die Wagnergasse 32 und im August diesen Jahres wird als erster Lehrling August Löber eingestellt. Im September 1847 wird die Produktion einfacher Lupenmikroskope, entsprechend dem hier gezeigten Instrument, aufgenommen. Erst 1857 werden die ersten zusammengesetzten Mikroskope in der Zeiss’schen Werkstatt gefertigt. 1866 wird das 1000. Mikroskop hergestellt; kurz darauf beginnt im selben Jahr die Zusammenarbeit mit Ernst Abbe. 1872 schließlich werden die Optiken der Mikroskope nach Abbes Berechnungen konstruiert.
Dieses Mikroskop kann im Oktober 2007 aus den Niederlanden für die Sammlung erworben werden.
Referenz 2, 25, 54, 62, 70; Optisches Museum der Ernst-Abbe-Stiftung Jena: „Mikroskop Stativ VI / Reisemikroskop nach Strasburger / Carl Zeiss, Jena / 1876“ signiert „1832 2813 C. Zeiss Jena“; The Microscope Collection at the Science Museum London: „Strasburger-Type Travelling Microscope by Zeiss“, signiert „1831 2812 C. Zeiss Jena“, Seriennummer 2812, Inventory No. A56390 (unvollständig – ohne Objektive) sowie einen einzelnen Revolver in der Sammlung der Royal Microscopical Society: „Four objectives on turret, Zeiss“, Inventory No. 325
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
Carl Zeiss Jena
Das Mikroskop ist gefertigt aus zaponiertem, vernickeltem und schwarz lackiertem Messing, gebläutem Stahl und schwarz lackiertem Aluminium. Das Instrument verfügt über eine Grobeinstellung mit Zahn und Trieb und einen Feintrieb nach Berger.
Der Kondensor lässt sich ausklappen, der Plan- und Konkavspiegel ist im Ende der Zahnstange für den Beleuchtungsapparat eingesteckt. Ein großer Kreuztisch nimmt die Probe auf.
Dieses Mikroskopstativ wird ab 1898 als das größte und für alle mikroskopischen Arbeiten geeignete Stativ angeboten. Durch den großen Tubusdurchmesser ist das Mikroskop sehr gut für Mikroprojektion und Mikrofotografie geeignet. Dem Stativ beigegebene Trichterstücke ermöglichen das einfache Aufsetzten einer Kamera.
und den Objektiven Carl Zeiss Jena a3 Nr. 7642 und Carl Zeiss Jena Homogene Immersion 1/12″ n.A. 1.3 Nr. 15852 (mit Trichterblende 1/12 für Dunkelfeldmikroskopie), den Apochromaten Carl Zeiss Jena 16 mm n.A. 0.30 Tubus 160 mm Nr. 3907 und Carl Zeiss Jena 4 mm n.A. 0.95 Tubus 160 mm Nr. 3884 in Korrektionsfassung (mit Trichterblende 4 für Dunkelfeldmikroskopie) sowie einem Objektiv C. Reichert Wien Immersion X ausgestattet.
An Okularen sind vorhanden Carl Zeiss Jena Nr. Compens-Okular 6, Carl Zeiss Jena Nr. Compens-Okular 12, Carl Zeiss Jena Nr. Kompens-Okular 18 und zwei ältere Okulare Nr. 2 und Nr. 5.
Untergebracht wird das Mikroskop stehend in einem lackierten Mahagonikasten, auf welchem ein Schild des Pariser Vertreters der Firma Zeiss prangt:
E. Adnet
seul dépositaire
a Paris
26, Rue Vauquelin, 26
Auf dem Tubus trägt das Mikroskop die Signatur:
Carl Zeiss
Jena
Nr. 51612
Der große Kreuztisch des Mikroskop trägt die Gravur Carl Zeiss Jena No. 5731.
Im Katalog Mikroskope und mikroskopische Hilfsapparate No.33 der optischen Werkstätte Carl Zeiss Jena aus dem Jahre 1906 wird dieses Instrument beschrieben als:
Stative
Die Form der „kontinentalen“ Stative, d.h. des von G. Oberhäuser eingeführten und von E. Hartnack weiter ausgebildeten Konstruktionstypus hat in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts manche wesentliche Änderung erfahren.
Die Einführung des Abbeschen Beleuchtungsapparates, verschiedene Neuerungen in der Konstruktion der Objekttische, bedeutende Verbesserungen des Mechanismus für die Einstellung des Objekts lassen die Fortschritte erkennen, dei bei den Stativen für monokulare Beobachtung besonders in Betracht kommen.
[…]
Große Stative.
Die Grundform unserer großen Stative bildet das Stativ I, das stets mit dem vollen Abbeschen Beleuchtungsapparat ausgerüstet wird, so daß an ihm alle in die Schiebehülse dieses Apparats einsteckbaren Kondensoren u. dergl. verwendet werden können (vergl. S. 29-32). Das Oberteil ist bis zur Horizontalstellung des Tubus umlegbar. Infolge des weiten äußern Tubus eignen sich die Stative I auch zur Mikrophotographie und Projektion, da an ihnen nicht bloß die gewöhnlichen Mikroskopobjektive, sondern auch die Mikroplanare angebracht werden können (vergl. unsere Kataloge über Apparte für Mikrophotographie und Projektion).
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Stativ I.
Oberteil mit Mikrometerbewegung nach Berger; mit weitem äußerem Tubus; Ausziehtubus in Hülse verschiebbar. Tubussäule mit kräftiger Handhabe. In verschließbarem Mahagonischrank.
Wir liefern das Stativ I in folgenden verschiedenen Formen:
A: Mit drehbarem Hartgummitische No. 45.
No. 5605: Stativ I A mit gewöhnlichem Kondensor num. Ap. 1.40 …Mk. 325.-
No. 5610: Stativ I A mit ausklappbarem Kondensor num. Ap. 1.40 …Mk. 350.-
B: Mit grossem Kreuztische No. 44.
No. 5705: Stativ I B mit gewöhnlichem Kondensor num. Ap. 1.40 …Mk. 400.-
No. 5710: Stativ I B mit ausklappbarem Kondensor num. Ap. 1.40 …Mk. 425.-
C: Mit mikrophotographischem Tische und den Nebenapparaten: Lichtverschlußtrichter, Zwischenringen zum Anschrauben der Mikroplanare, Zentrierblende, Blendglas.
No. 5805: Stativ I C mit gewöhnlichem Kondensor num. Ap. 1.40 …Mk. 415.-
No. 5810: Stativ I C mit ausklappbarem Kondensor num. Ap. 1.40 …Mk. 440.-
[…]
Für die Compensationsokulare werden zusammen 75.- Mark berechnet, das Objektiv a3 kostet 12.- Mark, die Homogene Immersion 1/12″ kostet 125.- Mark, der 16 mm Apochromat 80.- Mark und der 4 mm Apochromat weitere 140.- Mark. Damit beläuft sich der Gesamtpreis des hier gezeigten Mikroskops (ohne die Immersion X von Carl Reichert und ohne die beiden Huygens-Okulare) im Jahre 1906 auf 857.- Mark.
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als Stativ I, Typ B am 11.07.1910 gefertigt und mit einem Objektiv 10 am 06.08.1910 an die Firma Adnet in Paris geliefert.
Im Zubehörkasten des Mikroskops befindet sich eine handgeschrieben Vergrösserungstabelle und verschiedene Anweisungen zur Benutzung des Mikroskops – auf dem Briefpapier des ursprünglichen Besitzers: Raymond-Joseph Weissenbach (1885-1963). Sein Onkel Nicolas Maurice Arthus (1862-1945), ab 1907 Lehrstuhlinhaber für Physiologie an der Universität Lausanne, begeisterte R. J. Weissenbach bereits gegen Ende seiner Schulzeit für die medizinische Forschung. Nach dem Medizinstudium in Paris arbeitete er ab 1910 bei Georges Thibièrge im Hoptial Saint-Louis als Assistenzarzt.
Ab 1913 wirkt er im selben Krankenhaus als Assistenzarzt von Ernest Gaucher.
1934 wurde Raymond-Joseph Weissenbach selbst Chefarzt in jenem Krankenhaus (das Briefpapier im Kasten des Mikroskops trägt ebenfalls die Anschrift l’Hôpital Saint-Louis). Schwerpunkte seiner Arbeit waren neben der Dermatologie und Venerologie sowie Rheumatologie auch die Innere Medizin im Allgemeinen und Bakteriologie.
(G. Thibièrge, J. Weissenbach (1911) Concretions calcaires sous-cuntanees et sclerodermie. Annales de Dermatologie et de Syphiligraphie 2: 129-155)), widmete sich R. J. Weissenbach bakteriologischen Untersuchungen.
So untersuchte R. J. Weissenbach Behandlungsmethoden der Syphilis und arbeitete während des Ersten Weltkriegs an der Beschreibung und Unterscheidung verschiedener Arten von Streptokokken und Enterokokken. Als Arzt war er 1919 im Kriegsgefangenenlager Rastatt tätig. Als alleiniger Autor bzw. mit Kollegen veröffentlichte er Werke zu verschiedenen Ausprägungen der Anämie (R. J. Weissenbach: Les syndromes anémiques et leur traitement (Octave Doin, Paris 1924)) bzw. Therapie der Syphilis (R.J. Weissenbach, G. Basch: Traitement de la syphilis (G. Doin & Cie, Paris 1934)).
Carl Zeiss (1816-1888) wird als Kind fünftes Kind des Hofdrechselermeisters Johann Gottfried Zeiß in Weimar geboren. Nach seinem Schulbesuch in Weimar absolviert Carl Zeiss 1834-1838 eine Mechanikerlehre beim Universitätsmechaniker Dr. Friedrich Körner in Jena. Nach Abschluß der Lehre besucht Zeiss 1835-1838 Vorlesungen der Universität Jena in Mathematik, Experimentaphysik, Antropologie, Mineralogie und Optik. Es schließen sich 1838-1845 Wanderjahre mit Stationen in Stuttgart, Wien, Berlin und Darmstadt an. Im Jahre 1845 kommt Carl Zeiss wieder nach Jena und absolviert ein Praktikum am physiologischen Institut bei Prof. M. J. Schleiden.
Carl Zeiss wird die Konzession zur Fertigung und zum Verkauf von mechanischen und optischen Instrumenten in Jena am 19.11.1846 durch die Großherzogliche Landesregierung in Weimar erteilt. Die erste Werkstätte befindet sich in der Neugasse 7 in Jena. Im Juli 1847 zieht die Werkstatt in die Wagnergasse 32 und im August diesen Jahres wird als erster Lehrling August Löber eingestellt. Im September 1847 wird die Produktion einfacher Lupenmikroskope, entsprechend dem hier gezeigten Instrument, aufgenommen. Erst 1857 werden die ersten zusammengesetzten Mikroskope in der Zeiss’schen Werkstatt gefertigt. 1866 wird das 1000. Mikroskop hergestellt; kurz darauf beginnt im selben Jahr die Zusammenarbeit mit Ernst Abbe. 1872 schließlich werden die Optiken der Mikroskope nach Abbes Berechnungen konstruiert.
Bei dem hier gezeigten Instrument handelt es sich um R. J. Weissenbachs persönliches Mikroskop, welches 1910 das beste verfügbare Forschungsmikroskop darstellte. Offenbar hatte Weissenbach das Gerät zu Beginn seiner Zeit als Assistenzarzt in eben jenem Jahr erworben. Die hoch vergrößernden Objektive des Instruments sind zusätzlich mit einsetzbaren Trichterblenden für die in jener Zeit zur bakteriologischen Mikroskopie gern herangezogene Dunkelfeldmethode ausgestattet. Es ist daher sehr nahe liegend, dass der französische Mediziner für viele seiner oben genannten Arbeiten eben dieses Mikroskop einsetzte.
Im März 2008 kann dieses Mikroskop für die Sammlung erworben werden.
Deutsches Museum München: „‚Mikroskop‘, signiert: Carl Zeiss Jena Nr. 41632“, Inv.-Nr. 3453; Sammlung der Royal Microscopical Society: „Compound Microscope, signed: ‚Carl Zeiss Jena No 40316′“, Inventory No. 272:310 und „Compound Microscope, signed: ‚Carl Zeiss Jena Nr. 74644′“, Inventory No. 319; Billings Collection Washington , AFIP 17776 – 60-4713-107, S. 120, Abb. 226 signiert „Carl Zeiss Jena Nr. 48785“ und AFIP 39 – 60-4713-385, S. 123, Abb. 234 signiert „Carl Zeiss Jena Nr. 50331“; The Microscope Collection at the Science Museum London: „Photomicrographic Stand Ic by Zeiss“, signiert „Carl Zeiss / Jena / No 35230“, Inventory No. 1989-151; „Photomicrographic Stand Ic by Zeiss“, signiert „Carl Zeiss / Jena / No 41012“, Inventory No. 1986-528; „‚Jug-Handle‘ Stand Ic by Zeiss“, signiert „Carl Zeiss / Jena / Nr. 45144“, Inventory No. 1992-1094; Optisches Museum der Ernst-Abbe-Stiftung Jena: „Mikroskop Stativ IB / Carl Zeiss, Jena / um 1912“ signiert „Carl Zeiss / Jena / Nr. 57684“; Optisches Museum Oberkochen: „Mikroskop für Mikrophotographie / Carl Zeiss / ab ca. 1902“ siginert „Carl Zeiss / Jena. / No. 32888“; Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum Wien: „Zusammengesetztes Mikroskop um 1900 / Signatur: Carl Zeiss, Jena, No 32600“, Museal-Nr. 25.346 und „Zusammengesetztes Mikroskop um 1910 / Signatur: Carl Zeiss, Jena, No 39296“, Museal-Nr. 29.093 und „Zusammengesetztes Mikroskop um 1915 / Signatur: Carl Zeiss, Jena, Nr. 66778“, Museal-Nr. 26.568; Mikroskopsammlung des Polytechnischen Museums Moskau: Mikroskop signiert „C. Zeiss, Jena. No. 39607“, Inventurnummer PM 007897 (MIM 430); Museum of the History of Science Oxford: „Compound Microscope, by Carl Zeiss, Jena, c.1910“, signed: „Carl Zeiss Jena Nr. 51469, stage Nr. 5688“, Inventory No. 20525 und „Compound Microscope, by Carl Zeiss, Jena, c.1920“, signed: „Carl Zeiss Jena Nr. 74644“, Inventory No. 68970; Boerhaave Museum Leiden, NL: „Compound microscope“, signiert „Carl Zeiss Jena Nr. 68074“, inventary # V03062 (Abbe’scher Beleuchtungsapparat fehlt, Anmerkung des Verfassers); Historic Microscopes at the Laupus Health Sciences Library, East Carolina University, Greenville, NC: „Microscope Stativ Ic, Carl Zeiss Jena No. 37457“, Inventory No. G4; Hunterian Museum, The Royal College of Surgeons of England, London: „Compound microscope by Carl Zeiss, mid 20th century“, signiert: „Carl Zeiss / Jena / Nr. 57533“, Kreuztisch „Nr. 6788“, zeitgenössischer Inventurverweis auf dem Mikroskop „property of / Royal Society of Medicine“, Inventurnummer RCSIC/O 12.24
(Daten mit freundlicher Unterstützung von Dr. Wolfgang Wimmer, Archiv Carl Zeiss Jena, 12.03.2008)
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
Carl Zeiss Jena
Mikroskop aus zaponiertem sowie brüniertem Messing und gebläutem Stahl. Das Instrument verfügt über einen ausziehbaren Tubus. Die grobe Fokussierung erfolgt über einen Schiebetubus, die Feineinstellung über einen Prismentrieb an der Säule.Die Beleuchtung erfolgt mittels kipp-, dreh- und schwenkbarem Plan- und Konkavspiegel sowie gewölbter Lochblendenscheibe.
Die Unterseite des Tisches zeigt eine dekorativ gewölkte Messingoberfläche.
Die gewölbte Form der Lochblendenscheibe ermöglicht einen denkbar geringen Abstand der Aperturblende zum Objekt und ist ein typisches Merkmal der ersten zusammengesetzten Mikroskope von Carl Zeiss Jena.
Das Mikroskop ist ausgerüstet mit einem ungefähr 5 Jahre jüngeren Objektiv C. Zeiss A Nr. 2600 und dem Okular Carl Zeiss Jena 2 aus der Zeit um 1885.
Zum Transport kann das Stativ sehr kompakt gepackt werden, indem die Hülse des Tubus abgenommen und umgekehrt wieder eingesetzt wird. Dazu umfasst die Hülse des Tubus ein Ring aus Bronze, welcher am gabelartigen Tubusträger über eine sichelförmige Stahlfeder fixiert wird. Alternativ zu dieser Hülse kann auf die Öffnung des Tubusträgers eine Platte aufgelegt werden, die zur Aufnahme eines Präpariersystems dient.
Im Mahagonikasten wird dieses Stativ stehend aufbewahrt.
Auf dem rechteckigen, dunkel gebeizten Fuß ist das Mikroskop mit Schlagbuchstaben signiert:
3042. | C. Zeiss Jena |
Der Seite 156 des Auslieferungsbuchs der Firma Carl Zeiss Jena ist zu entnehmen, dass dieses Reisestativ IIIc im September 1876 als 2027. zusammengesetztes Mikroskop fertiggestellt wird.
Der damalige Leiter der Zoologischen Station, Anton Dohrn, ist ein persönlicher Freund von Ernst Abbe.
Dieses Stativ wird 1876 als Reisestativ vorgestellt. In C. Nägeli, S. Schwendener: Das Mikroskop (Wilhelm Engelmann, Leipzig 1877) heißt es hierzu:
In neuester Zeit haben wir auch ein von Zeiss verfertigtes Reisemikroskop* kennen gelernt, welches alle Empfehlungen verdient. Dasselbe zeichnet sich namentlich dadurch vortheilhaft aus, dass es ein normales Stativ besitzt und doch nur einen sehr kleinen Raum beansprucht.
* Der Besitzer dieses Mikroskops, Prof. Strasburger in Jena, hat dasselbe auch auf der Naturforscherversammlung in Graz vorgezeigt. – Nach einer brieflichen Mittheilung von Zeiss stellt sich der Preis eines solchen Instruments, inclusive Revolver für 4 Objective, einer kleinen Sammlung von Utensilien und eines Linsensystems zum Präparieren – aber ohne weiteren optischen Zubehör – auf 450 Mark.
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Das Mikroskop erscheint mit einer Abbildung im Zeiss Katalog von 1878. Hier wird das Stativ als VI geführt, mit dem Hinweis „früher IIIc“. Im Katalog von 1878 heißt es zu diesem Stativ im Anhang der Mikroskopzusammenstellung mit Objektiven:
Stativ VI mit einigen Modifikationen zum Zweck möglichst compendiöser Verpackung. Tubus einschiebbar, die Führungshülse zum Abnehmen eingerichtet und durch ein Präparirsystem ersetzbar, welches zwei Vergrösserungen (15 und 30) mit grossen Focalabständen gibt. Revolver für 4 Systeme mit dem alten ZEISSschen Gewinde; Zeichenprisma Nr. 59, beides bei der Verpackung am Fuss des Mikroskops anzuschrauben, wobei die Objektive am Revolver verbleiben, während ein Okular und das Präparirsystem im Tubus Platz finden. Das Ganze samt Scheere, Skalpell, Rasiermesser, Präparirnadel in einem verschließbaren Mahagonischränkchen von 21 cm Höhe und 11 x 10 cm Grundfläche.
Mit allem hier genannten Zubehör und den Objektiven… M 450.-
weniger anzeigen
Im Zeiss-Katalog No. 25. Illustrirrter [sic!] Katalog über Mikroskope und Nebenapparate aus der optischen Werkstätte von Carl Zeiss in Jena. erscheint dieses Stativ im Januar 1881 wie folgt:
No. 27. Stativ VI (früher IIIc). Compendiöses Stativ, 27 Cm. hoch, mit Drehung um die optische Achse. Viereckiger Fuss, drehbare gewölbte Blendungsscheibe unter dem Tisch; grobe Einstellung durch Verschiebung…Mk. 75
Ein mit diesem Stativ coinstruirtes besonders compendiöses aber dabei sehr vollständig ausgerüstetes Reise-Mikroskop, zugleich zum Präpariren eingerichtet, findet sich unter der Zusammenstellung vollständiger Mikroskope am Schluss dieses Catalogs, unter No. 13
[…]
No. 37. Revolver für zwei Objective, mit dem weiten Tubusgewinde; nur für die grossen Stative verwendbar… Mk. 20
No. 38 Revolver für vier Objective, mit dem engen Gewinde meiner Linsenfassungen; auch an den mittleren Stativen verwendbar, jedoch nur mit solchen Objectiven, deren Linsenfassung vom Trichter abgeschraubt werden kann (alle Objective, die mit einfachen Buchstaben bezeichnet sind, von A an, soweit sie nicht Correctionsfassungen besitzen) … Mk. 20
[…]
No. 59. Zeichenprisma (Camera lucida) mit zwei Prismen; zum Aufstecken über dem Ocular – gangbarste Form … Mk. 21
[…]
No. 86. Präparirlupe nach Brücke, mit grossem Focalabstand, 5- bis 6fach vergrössernd … Mk. 11
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In der Zusammenstellung der Mikroskope heißt es dort:
B. Grössere Mikroskope
mit einer für fast alle Bedürfnisse des wissenschaftlichen Gebrauchs genügenden Ausrüstung.
No. 13 Reise-Mikroskop. Stativ VI mit einigen Modificationen zum Zweck möglichst compendiöser Verpackung. – Tubus einschiebbar, die Führungshülse zum Abnehmen eingerichtet und durch ein Präparirsystem (No. 86) ersetzbar, welches zwei Vergrösserungen (15 und 30) mit grossen Focalabständen giebt. Revolver für 4 Systeme (No. 38); Zeichenprisma No. 59, beides bei der Verpackung am Fuss des Mikroskops anzuschrauben, wobei die Objective am Revolver verbleiben, während einOcular und das Präparirsystem im tubus Platz finden. Das Ganze sammt Scheere, Scalpel, Rasirmesser, Präparirnadel in einem verschliessbaren Mahagoni-Schränkchen von 21 Cm. Höhe und 11 x 10 Cm. Grundfläche.
Mit allem hier genannten Zubehör und
mit den Objectiven A, C, E, J …… Mk. 450
mit den Objectiven A, C, D, F…… Mk. 366
ohne Objective …… Mk. 180
weniger anzeigen
Noch im Katalog Nr.27 von 1885 erscheint das Stativ in der englischen Ausgabe und wird dem Botaniker Eduard Strasburger (1844-1912) als geistigen Urheber zugeordnet, der 1869-1880 an der Universität Jena lehrte:
No. *21 Travelling Microscope after Strasburger
Very compact stand constructed essentially on the model of Stand VI and having the same details but with such modifications, as favour convenience of transport and applicability to a variety of purposes. The body is made to telescope and is easily removed from the arm which then takes a series of lenses for dissecting, etc. This series (No. 125, achromatic doublet with concave eyepiece, giving two magnifications) which with its necessary fitting is included with the stand, is placed in the body when packed. A small nosepiece for four objectives (No. 106) is also included but is only available for such objectives as can be unscrewed from the adapter (see page 65), and a drawing prism (No. 71). The whole packing in a case 21 cm high and 10 cm broad and deep.
With the above accessories (without objectives and eyepieces)……………………………………180 Mark
Im Katalog Nr. 28 aus dem Jahre 1889 wird das Stativ VI durch ein kleines Hufeisenstativ mit Kippe ersetzt.
Offenbar stellte der kleine Revolver für dieses Stativ eine mögliche Ergänzung dar, wurde aber bei den ersten Modellen nicht standardmäßig mit ausgeliefert.
Felix Anton Dohrn (1840-1909) studiert Medizin und Zoologie bei Rudolf Virchow, Ernst Haeckel und Carl Gegenbaur in Königsberg, Bonn, Berlin und Jena. 1865 promoviert er in Breslau und habilitiert sich 1868 in Jena, wo er bis 1870 als Dozent für Zoologie lehrt. Dohrn setzt sich seit seiner Arbeit mit Haeckel intensiv mit den Theorien von Charles Darwin auseinander. Auf der Jahresversammlung der Britischen Gesellschaft in Liverpool kommt es zur Bildung eines Komitees mit dem Ziel die Gründung von zoologischen Stationen an verschiedensten Orten der Welt voranzutreiben. Dohrn setzt sich 1870 für Neapel als Standort einer Zoologischen Station zur Erforschung der Meeresfauna ein und bewirkt deren Grundsteinlegung im März 1872. Mit Fertigstellung des Gebäudes im September 1873 treffen hier die ersten Wissenschaftler ein: Zwei Deutsche, drei Briten, zwei Russen, zwei Italiener und ein Holländer. Von 1874 bis zu seinem Tod steht Dohrn der Station als Direktor vor. Hier beforscht er auf Embryologie und vergleichender Anatomie basierend, die Gliederfüßer. Seine Ergebnisse bringen ihn zu dem Schluss die Abstammung der Wirbeltiere auf ringelwurmartige Vorfahren zu fordern.
Nicht ungewöhnlich für die Zeit ist seine Heirat mit der erst 16-jährigen Marie de Baranowska 1874.
Die Freundschaft zu Ernst Abbe bewirkt das Überlassen der neusten Mikroskopmodelle zu günstigen Preisen oder gar deren Stiftung. Im Gegenzug fließen Anregungen zur Verbesserung der Instrumente zurück. Die Station wird als Leitkunde für Carl Zeiss Jena eine Exportbasis und dient durch ihre Bekanntheit und dem damit verbundenen Besuch verschiedenster Wissenschaftler als eine Art Export-Muster-Lager.
Dieses Mikroskop kann im November 2005 aus Los Angeles für die Sammlung erworben werden.
Vergleiche: Referenz 2, 25, 54, 62, 70; Optisches Museum der Ernst-Abbe-Stiftung Jena: „Mikroskop Stativ VI / Reisemikroskop nach Strasburger / Carl Zeiss, Jena / 1876“ signiert „1832 2813 C. Zeiss Jena“; The Microscope Collection at the Science Museum London: „Strasburger-Type Travelling Microscope by Zeiss“, signiert „1831 2812 C. Zeiss Jena“, Seriennummer 2812, Inventory No. A56390 (unvollständig – ohne Objektive) sowie einen einzelnen Revolver in der Sammlung der Royal Microscopical Society: „Four objectives on turret, Zeiss“, Inventory No. 325
Datierung mit freundlicher und äußerst zuvorkommender Unterstützung von Dr. Wolfgang Wimmer, Archiv Carl Zeiss Jena, 09.11.2005
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
von Prof. Gustav Carl Laube
Das Mikroskop besteht aus zaponiertem sowie brüniertem Messing und gebläutem Stahl. Das Instrument verfügt über einen Schiebetubus zur groben Fokussierung und ein Rändelrad unter dem Tisch für die Feineinstellung an der Säule. Die Beleuchtung erfolgt mittels kipp-, dreh- und schwenkbarem Plan- und Konkavspiegel.
Die Blendung erfolgt über eine Revolverlochblendenscheibe, deren gewölbte Form ermöglicht einen denkbar geringen Abstand der Aperturblende zum Objekt; sie ist ein typisches Merkmal der ersten zusammengesetzten Mikroskope von Carl Zeiss Jena.
An optischer Ausrüstung verfügt das Mikroskop über die mit Zeiss signierten Objektive B Nr. 187, E Nr. 297 Deckglasdicke 0.15 mm und F Nr. 387 Deckglasdicke 0.16 mm. Aufbewahrt werden die Objektive in signierten Messingdosen.
An Okularen verfügt das Mikroskop über die Nummern 2, 2 Polarisation (mit einem großen Nicolprisma als Analysator) und Carl Zeiss Jena 4, bei letzterem handelt es sich um eine Ergänzung aus den 1880ern.
Sehr selten ist der diesem Mikroskop beigebeben Polarisationsapparat. Zur Verwendung wird die Revolverlochblende auf die Öffnugn der größten Apperttur eingestellt, danach wird der Teller des Polarisationsapparats in die Öffnung eingeführt und über einen Bolzen in der Tischplatte fixiert.
Von der Unterseite des Tisches wird nun der Polarisator in die Hülse des Tellers eingeführt. Schließlich wird ein Ring als sehr einfacher Drehtisch auf den Teller aufgelegt.
ber eine Spielpassung gleitet dieser Ring koaxial um den Teller. Der Ring verfügt über kleine Griffe, die ähnlich wie bei einem Steuerrad angebracht sind und es dem Benutzer ermöglichen, durch ganz leichten Druck auf diese Griffe den Ring und das zu untersuchende Objekt darauf sanft zu drehen. Als Analysator dient ein Okular Nr. 2 Polarisation, in welches ein Nicol’sches Prisma integriert ist.
Auf dem Tubusträger ist das Mikroskop mit Schlagbuchstaben signiert:
1566 | 2518 |
Carl Zeiss | |
Jena. |
Der Seite 137 des Auslieferungsbuchs der Firma Carl Zeiss Jena ist zu entnehmen, dass dieses Stativ I als 1566. zusammengesetztes Mikroskop am 11. Mai 1875 fertiggestellt und am 21. Dezember 1875 an das geologische Cabinet des polytechnischen Instituts nach Prag geliefert wird. Es ist ausgestattet mit den Objektiven B, C und F sowie den Okularen 1, 2 und 3.
Im Zeiss-Katalog No. 21. 1874 Mikroskope von Carl Zeiss in Jena. (Druck von W. Ratz in Jena 1874) erscheint dieses Stativ wie folgt:
No. 16. Stativ 0. Grösstes Hufeisenstativ; zum Umlegen eingerichtet nach Art der englischen Stative; drehbarer Tisch, gewölbte Blendungsscheibe, deren Öffnungen dicht unter der Tischebene liegen; Plan- und Hohlspiegel nach einer mit eigentümlichen Einrichtung nicht nur nach der Seite sondern auch nach vorn beweglich, um von jeder Seite schiefes Licht geben zu können; grobe Einstellung durch Verschieben des Tubus, feine durch Mikrometerschraube; Höhe des Oculars über der Standfläche des Instruments 30 Cm. …150 Mark
No. 17. Stativ I. Grosses Hufeisenstativ mit festem Tisch; Blendungs-, Beleuchtungs- und Einstellungsvorrichtung wie bei Nr. 16; Höhe des ganzen Instruments 28 Cm. …75 Mark
No. 34. Polarisationsapparat. Polarisator mit Condensorlinse, separate Drehung des Objects und Einrichtung zum Einlegen von Gyps- und Glimmerplättchen. Analysator mit geradflächigem Prisma im Tubus, mitdem Ocular drehbar…54 Mark
Objectiv-Systeme und Oculare.
System. | Oeffnungs-winkel. | Aequivalent-Brennweite. | Vergrösserung bei 155 Mm. Tubuslänge, für 250 Mm. Sehweite mit Ocular: | Mark | |||
1 | 2 | 3 | 4 | ||||
B | 40° | 10 mm (2/5 „) | 70 | 95 | 22125 | 160 | 30 |
C | 48° | 6,4 mm (1/4 „) | 110 | 0 | 200 | 260 | 36 |
E | 105° | 2,8 mm (1/9 „) | 240 | 330 | 450 | 600 | 66 |
F | 105° | 1,8 mm (1/14 „) | 380 | 500 | 720 | 950 | 84 |
Oculare | 1 | 2 | 3 | 4 | |||
Aequivalent-Brennweite | 54 mm | 45 mm | 33 mm | 25 mm | 7 |
Hieraus ergibt sich für die ursprüngliche Zusammenstellung des Mikroskops ein Preis von 300 Mark.
In der vorliegenden Erhaltung beläuft sich der Preis, ohne das ergänzte Okular Nr. 3 auf 316 Mark.
Der schon in seiner Zeit oft als Referenz herangezogene Leopold Dippel schreibt über den Vorgänger dieses Stativs von Zeiss 1867 (Leopold Dippel: Das Mikroskop und seine Anwendung. (Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1867): 184-185):
Das mittlere Stativ I, Fig. 122, hat einen ringförmigen Fuss, welcher einen sehr festen Stand gewährt. Von diesem aus und durch drei starke Schrauben mit ihm verbunden, erhebt sich eine vierseitige geschweifte Säule, welche den Objecttisch sowie den übrigen Körper trägt. Der Objecttisch, viereckig und sehr fest, hat 80mm Länge und 75mm Breite und bietet hinreichend Raum zu jeglicher Manipulation. Er steht bei diesem Stative fest, dagegen wird dessen Drehung durch die äusserst sinnreiche Spiegeleinrichtung ersetzt. Der Spiegel ist nämlich mit seiner Kurbel statt unmittelbar an der Säule, an einem rechtwinklig gebogenen, zugestehen, jene theurere Einrichtung in mancher Beziehung, entbehrlich gemacht zu haben. Auch die Blendungsvorrichtung dieses Statives bekundet einen Fortschritt. Sie besteht aus einer gewölbten Diaphragmenscheibe mit fünf Oeffnungen, die centrirt stets den höchsten Punkt der Vorrichtung einnehmen und so dem Objecte fast ebenso nahe gebracht werden können, wie die Cylinderblendungen. Die grobe Einstellung geschieht durch Verschiebung des Rohres, die feine mittelst Mikrometerbewegung der Tubussäule und es wirkt dieselbe mit einer Feinheit und Stetigkeit, die alle Anerkennung verdient. Dieses Stativ entspricht fast allen Anforderungen, wie ein grösseres, während es bei seinem einfacheren Bau um weit niedrigern Preis zu erwerben ist. Mit den Objectivsystemen A, C, D, F, den Ocularen 1, 2, 3 und 4, mit Camera lucida, Deckglastaster und Ocularmikrometer ausgerüstet kostet dasselbe 105 Thlr.
[…]
Bei dem ursprünglichen Anwender dieses Mikroskops handelt es sich um den Geologen Gustav Carl Laube (1839-1923). Gebürtig in Teplitz studiert Laube in Prag und München. In Wien arbeitet Laube 1863-69 an der geologischen Reichsanstalt und am Hof-Mineralienkabinet. 1865 wird er in Tübingen promoviert, im selben Jahr wird er Assitent von Christian Gottlob Ferdinand Ritter von Hochstetter (1829-1884) am Lehrstuhl für Mineralogie und Geologie des polytechnischen Institutes in Wien, hier habilitiert er sich 1866.
1869/70 nimmt Laube an der zweiten deutschen Nordpolexpedition teil, die durch den Verluste des Schiffes Hansa einen dramatischen Verlauf nimmt. Im Januar 1871 wird Laube zum ordentlichen Professor für Mineralogie, Geologie und Paläontologie am ständischen polytechnischen Institut, der späteren deutschen Hochschule in Prag berufen. Nach 5 Jahren wird er im Mai 1876 auf den neu gegründeten Lehrstuhl für Geologie und Paläontologie der deutschen Universität berufen. Hier wirkt er bis zu seiner Pensionierung 1910 weiter und wird als sehr engagierter Lehrer beschrieben.
In der Zeit von 1870 bis 1880 werden an Gustav Laube bzw. das geologische Cabinet in Prag von Zeiss folgende weitere Instrumente ausgeliefert:
In Laubes Werk zur Geologie des böhmischen Erzgebirges (Gustav C. Laube: Geologie des böhmischen Erzgebirges. Commissions-Verlag von Rivanác, Prag 1876) heißt es im Vorwort vom Januar 1876:
Auch vom Mikroskop habe ich bei der Untersuchung nur da Anwendung gemacht, wo es zum Erkennen und Bestimmen des Gesteines besonders erspriesslich war.
Carl Zeiss um 1870.
Abbildung entnommen aus: Franz-Ferdinand von Falkenhausen, Ute Leonhardt, Otto Haueis, Wolfgang Wimmer: Carl Zeiss in Jena 1846 bis 1946 (Sutton Verlag, Erfurt 2004)
Entsprechend werden mikroskopische Untersuchungen der Gesteine im Text hin und wieder erwähnt, allerdings nennt der Autor nur ein einziges Mal den Hersteller eines Mikroskops, mit dem er arbeitet (ebd.: 63):
Ausser diesen zeigen die Schiefer noch zahlreiche trikline Feldspathleistchen und unzweifelhaft Turmaline, welche trotz ihrer Kleinheit mit Zeiss 0 c2 [sic!] und Syst. F ganz charakteristisch hervortreten.
Berücksichtigt man nun, dass er das hier gezeigte Mikroskop erst kurz vor Druck des Buches zur Verfügung hat, liegt insbesondere durch den eigentümlichen Druckfehler folgende These nahe:
Laube vermutet im Ursprungstext, dass es sich bei den kleinen Kristallen um Turmaline handelt, kann dies aber erst nach Ankunft des neuen Mikroskop mit Sicherheit sagen. Er verwendet zur Untersuchung das stärkste Objektiv und da er im polaristierten Licht arbeitet entsprechend das Okular mit dem Nicolprisma als Analysator. In das fertige Manuskript ergänzt er als Ergebnis seiner Studien zwischen den Zeilen einige Worte, die der Schriftsetzer aber nicht richtig entziffert – so entsteht ein Druckfehler und es heißt es mit Zeiss 0 c2 und Syst. F statt mit Zeiss Oc. 2 und Syst. F.
Im Nachruf auf Prof. G. C. Laube (F. Wähner (1924) Gustav Carl Laube. Lotos 72: 1-7) heißt es: Seitdem die Anwendung des Mikroskops bei der Gesteinsuntersuchung die Petrographie zu vorher ungeahnten Erfolgen führte, hat sich in der Ausübung der Geologie allmählich immer schärfer eine Zweiteilung ausgebildet. Die einen widmen sich der Untersuchung der Ablagerungen, der Sedimentgesteine mit ihren Einschlüssen organischer Natur […], die anderen der Untersuchung von aus krystallinen Gesteinen (Erstarrungsgesteinen und krystallinen Schiefern) bestehenden Gebieten, wobei unter dem Mikroskope die Gesteinsbestandteile in ihrer mineralogischen Beschaffenheit zu prüfen sind und vorwiegend physikalische und chemische Arbeitsmethoden angewandt werden müssen. L. gehörte noch zu jenen Geologen, die beide Arbeitsrichtungen beherrschten, und so hat er sich auch durch seine Untersuchungen des Erzgebirges, das zum weitaus überwiegenden Teile aus krystallinem Schiefern und Massengesteinen besteht, verdient gemacht.
Des weiteren wird hervorgehoben, wie Laube sich um die das geologische Cabinet verdient macht und in Rahmen dessen offenbar auch dieses Mikroskop 1875 anschafft:
Eine wichtige Seite seiner wissenschaftlichen Tätigkeit […] ist seine Fürsorge für das geologische Institut der deutschen Universität [zu Prag]. Schon als er in der ersten Hälfte der siebziger Jahre an der deutschen Hochschule wirkte, hat er dort eine geologische Sammlung ins Leben gerufen; in großem Ausmaße setzte er diese Wirksamkeit mit den bescheidenen staatlichen Mitteln, die im zur Verfügung standen, an der deutschen Universität fort und leistete hier Großes in der Schaffung einer mustergültigen geologischen und paläontologischen Sammlung.
Dieses Mikroskop wird 2005 bei einer Sammlungsauflösung in Kalifornien von einem Händler an Dr. Kenneth Gregory in Long Beach verkauft. Dieser verkauft das Instrument im August 2009 zu seinem damaligen Einkaufspreis an diese Sammlung.
Vergleiche: Referenz 2, 25, 54, 62, 70, 136 sowie Optisches Museum Oberkochen: „Mikroskop mit verschiedenen Lochblenden unter dem Tisch / Carl Zeiss um 1874“; Museum der Ernst-Abbe-Stiftung Jena: „Zusammengesetztes Mikroskop / Großes Stativ I / Carl Zeiss, Jena / 1875“ mit dem selben Polarisator, Mikroskop signiert „Carl Zeiss Jena 1814 / 2454“
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
von Friedrich Mühlberg
Mikroskop aus zaponiertem sowie brüniertem Messing und gebläutem Stahl. Das Instrument verfügt über einen Schiebetubus zur groben Fokussierung und ein Rändelrad für die Feineinstellung an der Säule. Die Beleuchtung erfolgt mittels kipp-, dreh- und schwenkbarem Plan- und Konkavspiegel. Die Blendung erfolgt über eine Revolverlochblendenscheibe, deren gewölbte Form ermöglicht einen denkbar geringen Abstand der Aperturblende zum Objekt und ist ein typisches Merkmal der ersten zusammengesetzten Mikroskope von Carl Zeiss Jena.
An optischer Ausrüstung verfügt das Mikroskop über die beiden Objektive A und C sowie eines der ersten nummerierten Objektive D Nr. 17. Untergebracht werden die Objektive in einer Lederschatulle. An Okularen verfügt das Mikroskop über die Nummern 1, 2, 3 und 4.
Der Ausschnitt einer gedruckten Vergrösserungtabelle von Zeiss liegt dem Mikroskop bei, sowie eine um genau berechnete Werte ergänzte handschriftliche Tabelle.
Auf der Tischplatte ist das Mikroskop mit Schlagbuchstaben signiert:
774 | C. Zeiss Jena | |
1552 |
Der Seite 100 des Auslieferungsbuchs der Firma Carl Zeiss Jena ist zu entnehmen, dass dieses Stativ IIIb als 774. zusammengesetztes Mikroskop fertiggestellt und am 5. Juli 1871 an Prof. Mühlberg in Arau ausgeliefert wird – mit der hier gezeigten optischen Ausstattung, welche zusätzlich um ein Objektiv A ergänzt wurde.
Im Zeiss-Katalog No. 18. 1871 Mikroskope und Nebenapparate von Carl Zeiss in Jena erscheint dieses Stativ wie folgt: No. 11. Kleineres zusammengesetztes Mikroskop (Stativ III b); hufeisenförmiger Fuss, das Uebrige wie bei I, nur etwas kleiner; Systeme A, C, D, F; Oculare 1, 2, 3, 4. Vergrösserungen 20 bis 1500. …72 Thaler […] Die verschiedenen Stative, die vorher an den betr. Stellen näher beschrieben sind, werden zu folgenden Preisen notirt: […] NB. Die obere Linse von A gibt, allein gebraucht, wenn auch kein ganz vollkommenes (von einer Linse unmöglich), so doch ein für viele Zwecke brauchbares Bild. Das Objektiv F wird für 25 Thaler angeboten. Damit beläuft sich der Preis für das hier gezeigte Mikroskop in der vorliegenden Ausstattung auf 48 Thaler.Stativ 0 incl. Etuis 45 Thlr. „ I „ 24 „ „ Ib „ 32 „ „ II „ 18 „ „ IIIb „ 15 „ „ IIIc „ 22 „ „ IV „ 11 „ „ V „ 6 „ „ Vb „ 7 „ 15 sgr.
Der schon in seiner Zeit oft als Referenz herangezogene Leopold Dippel schreibt über dieses Stativ von Zeiss 1867 (Leopold Dippel: Das Mikroskop und seine Anwendung (Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1867)):
Die Stative III b. (Fig. 123) und III c. gehören in die Classe der kleinen Stative, und es unterscheiden sich beide wesentlich nur dadurch von einander, dass bei dem letzteren der Tisch drehbar ist. Der Fuss, bei dem ersteren von Hufeisenform, bei dem letzteren viereckig und schwer, trägt die Rundsäule, an welcher der quadratische feststehende Objecttisch von 50mm Seite, sowie der Arm mit der federnden Hülse, in der sich das Rohr zur groben Einstellung verschieben lässt, befestigt sind. Siegeleinrichtung und Blendungsvorrichtung gleichen der bei Nr. I beschriebenen. Die feine Einstellung wird mittelst Mikrometerbewegung der Tubussäule bewerkstelligt. Mit den Objectivsystemen A, C, D und F, den Ocularen 1, 2, 3 und 4, Camera lucida, Deckglastaster und Ocularmikrometer ausgestattet, kosten diese Mikroskope 91 Thlr. resp. 104 Thlr., mit den Systemen A und D und den Ocularen 2, 3 und 4 45 Thlr. und resp. 53 Thlr.
Die vier beschriebenen Modelle dürften meiner Ansicht nach die weiteste Verbreitung finden, und wäre im Interesse dieser nur zu wünschen, dass Zeiss bei seinen 1863 notirten Preisen stehen geblieben wäre.
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Alle Stative sind in ihrer Ausführung vortrefflich, und es hat Zeiss durch den feststehenden, räumlichen Objecttisch, namentlich aber durch die feine Einstellung an der Tubussäule, eine wesentliche Vervollkommnung der kleinen und kleinsten Stative herbeigeführt, welche allgemeine Nacheiferung verdient. Man kann bei dieser Einrichtung selbst mit den kleineren Stativen die stärksten Objectivsysteme verbinden, ohne dass das optische Vermögen beeinträchtigt wird. Da man ausserdem verschiedene Combinationen von Objectivsystemen und Ocularen wählen kann, so hat man in Bezug auf den Kostenpunkt einen möglichst freien Spielraum.
Einige Jahre später berichtet der Anatomen Prof. Friedrich Merkel (1845-1919) vom Einsatz eben des hier gezeigten Stativtyps für seine Kurse an der Universität Rostock (Friedrich Merkel: Das Mikroskop und seine Anwendung (R. Oldenbourg, München 1875): 133):
Die zweite Fabrik, welche erwähnt werden muss, ist die von Zeiss in Jena. Schon früher hatte sich dieselbe durch ihre vorzüglichen einfachen Mikroskope bekannt gemacht, um sich in späterer Zeit auch auf dem Felde des zusammengesetzten Mikroskopes zu exhibiren. Von Jahr zu Jahr hat sich der unermüdliche Vorstand des Geschäftes mehr und mehr vervollkommnet und liefert jetzt Instrumente, welche man in jeder Hinsicht ausgezeichnet nennen darf. Er führt in seinem Verzeichniß nun sieben verschiedene Stative mit vortrefflichen Systemen auf. Mit einigen kleineren Instrumenten von ihm (Stativ III b Fig. 61) arbeiten seit mehreren Jahren Anfänger unter meiner Aufsicht, und es werden diese Instrumente von denselben ihres schönen Lichtes, ihrer klaren Bilder und bequemen Handhabung wegen fast allen anderen vorgezogen.
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Bei dem ursprünglichen Besitzer des Mikroskops handelt es sich um den Geologen Friedrich Mühlberg (1840-1915), welcher ab 1859 in Zürich Botanik, Geologie und Chemie studierte und dort 1861 das Diplom in Chemie ablegte. 1866-1911 war er Lehrer an der Kantonsschule Aarau. Mühlberg bemühte sich stets um die praktische Anwendung der Naturwissenschaften und gilt als früher Naturschützer. 1888 verlieh im die Universität Basel den Ehrendoktortitel.
Friedrich Mühlberg war von 1895 bis 1896 an der Gewerbeschule der Aargau Kantonsschule der Lehrer des jungen Albert Einstein (1879-1955) in den Fächern Mineralogie, Vorbegriffe der Geologie sowie Physikalische Geographie.
Einstein schrieb in seinem Todesjahr im Rückblick über diese Zeit: Während dieses Jahres in Aarau kam mir die Frage: Wenn man einer Lichtwelle mit Lichtgeschwindigkeit nachläuft, so würde man ein zeitunabhängiges Wellenfeld vor sich haben. So etwas scheint es aber doch nicht zu geben! Dies war das erste kindliche Gedanken-Experiment, das mit der speziellen Relativitätstheorie zu tun hat.
In wie weit der Naturkundelehrer Einfluß auf den weiteren Lebensweg seines später so berühmten Schülers nahm, ist nicht belegt. Als gesichert gilt aber, dass Albert Einstein diesen Lehrer allen anderen vorzog und ihn, so möglich, gesondert grüßen ließ. Albert Einstein übersandte ihm seine erste Publikation (Albert Einstein (1901): Folgerungen aus dem Kappilaritätserscheinungen. Annalen der Physik 4: 513-523) mit der Widmung:
In dankbarer Erinnerung gedenke ich noch des Versprechens, das Sie mir damals abnahmen & schicke Ihnen meine erste Publikation.
Carl Zeiss (1816-1888) wird als Kind fünftes Kind des Hofdrechselermeisters Johann Gottfried Zeiß in Weimar geboren. Nach seinem Schulbesuch in Weimar absolviert Carl Zeiss 1834-1838 eine Mechanikerlehre beim Universitätsmechaniker Dr. Friedrich Körner in Jena. Nach Abschluß der Lehre besucht Zeiss 1835-1838 Vorlesungen der Universität Jena in Mathematik, Experimentaphysik, Antropologie, Mineralogie und Optik. Es schließen sich 1838-1845 Wanderjahre mit Stationen in Stuttgart, Wien, Berlin und Darmstadt an. Im Jahre 1845 kommt Carl Zeiss wieder nach Jena und absolviert ein Praktikum am physiologischen Institut bei Prof. M. J. Schleiden.
Carl Zeiss wird die Konzession zur Fertigung und zum Verkauf von mechanischen und optischen Instrumenten in Jena am 19.11.1846 durch die Großherzogliche Landesregierung in Weimar erteilt. Die erste Werkstätte befindet sich in der Neugasse 7 in Jena. Im Juli 1847 zieht die Werkstatt in die Wagnergasse 32 und im August diesen Jahres wird als erster Lehrling August Löber eingestellt. Im September 1847 wird die Produktion einfacher Lupenmikroskope, entsprechend dem hier gezeigten Instrument, aufgenommen. Erst 1857 werden die ersten zusammengesetzten Mikroskope in der Zeiss’schen Werkstatt gefertigt. 1866 wird das 1000. Mikroskop hergestellt; kurz darauf beginnt im selben Jahr die Zusammenarbeit mit Ernst Abbe. 1872 schließlich werden die Optiken der Mikroskope nach Abbes Berechnungen konstruiert.
Dieses Mikroskop kann im Juni 2008 in Zofingen/Schweiz erworben werden, nach Auskunft des Auktionators stammt es aus einem privaten Nachlaß aus dem Engadin.
Vergleiche: Referenz 2, 25, 54, 62, 70, 136 sowie Mikroskopsammlung des Polytechnischen Museums Moskau: Mikroskop signiert „Carl Zeiss, Jena. No. 6467“, Inventurnummer PM 008190 (MIM 179); Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum Wien: „Zusammengesetztes Mikroskop um 1890 / Signatur: Carl Zeiss, Jena, 2019, 2090“, Museal-Nr. 25.765 (falsch datiert, das Mikroskop stammt aus dem Jahr 1874)
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
Carl Zeiss Jena
Das Stativ besteht aus geschwärztem und zaponiertem Messing, schwarz lackiertem und gebläutem Stahl sowie blankem Federstahl. Zum Mikroskopieren wird das Stativ auf den Kasten in eine Schwalbenschwanzführung aufgeschoben. Zur Beleuchtung dient ein drehbarer Planspiegel, eine plankonvexe Kondensorlinse kann unter der Tischplatte in den Strahlengang eingeschaltet werden.
Abbildung entnommen aus: Felix Auerbach: Ernst Abbe, Sein Leben, sein Wirken, seine Persönlichkeit (Akademische Verlagsgesellschaft m.b.H., Leipzig 1918): 175
Das Mikroskop verfügt nur noch über eines der ursprünglich drei Doublets, dieses trägt die Schlagziffer 3. Zum Transport wird das Mikroskop vom Nußbaumkasten abgenommen und der Fuß in eine Schwalbenschwanzführung im Innern des Kastens gesteckt, so dass das Instrument dort wagrecht gelagert wird. Im Innern des Kastens finden auch die ursprünglich mit dem Stativ ausgelieferten drei Doublets in einem mit Samt bezogenen kleinen, dicken Holzbrett Platz. Ein Knopf aus gedrehtem weißen Horn (Elfenbein?) erlaubt es, dieses Brettchen anzuheben, um in dem darunter befindlichen Fach die Utensilien zum Mikroskopieren unterzubringen.
Auf der dunkel gebeizten Tischplatte ist das Mikroskop mit einfachen Schlagbuchstaben signiert:
CARL ZEISS
IENA
Alle Teile des Mikroskops, sowie der Holzkasten tragen die in einfacher Art aufgebrachte Kennzeichnung VIII – es dürfte sich daher um das achte Instrument einer Kleinserie handeln.
Es sind in der Literatur nur zwei Abbildungen eines Mikroskops von Zeiss bekannt, dass in allen Details dem hier gezeigten Instrument gleicht (höchstwahrscheinlich handelt es sich hierbei um ein und das selbe Gerät, heute in der Sammlung des Deutschen Optischen Museums):
Abbildung entnommen aus: Paul G. Esche: Carl Zeiss – Leben und Werk (Philipp Kühner; Eisenach 1966)
Spätestens ab 1849 werden diese Stative von Zeiss auf den Kasten geschraubt – diese konstruktive Lösung ist sowohl günstiger in der Herstellung, da die Montur auf der Drehbank hergestellt werden kann und nicht gefräst werden muss, als auch für den Anwender praktischer, da er nicht Gefahr läuft, dass bei einer unsachgemäßen Bewegung des auf dem Kasten geschobenen Mikroskops dieses aus der Führung rutscht und zu Boden fällt. Auch die Objektklemmen dieses Stativtyps werden wenige Jahre nach der Einführung des Mikroskops gegen solche getauscht, die einfacher zu fertigen sind.
Der Botaniker Matthias Jacob Schleiden schreibt 1849 in der dritten Auflage seines Werkes Die Botanik als inductive Wissenschaft (Wilhelm Engelmann, Leipzig 1849) auf Seite 22:
Meinen Zuhörern empfehle ich als äusserst brauchbar für sämmtliche Zwecke der Lernenden, die einfachen Mikroskope, welche hier in Jena vom Mechanikus Zeiss verfertigt werden. Ein sehr zweckmässiges Gestell mit grober und feiner Einstellung der Linsen mit feststehendem Tisch nebst drei sehr klaren Vergrösserungen 15, 30 und 120mal nebst einigen Objectträgern und Deckgläschen kostet nur 11 Thlr.pr.Ct. Auch die früher von mir empfohlenen ähnlichen Körner’schen Instrumente werden fortwährend in derselben Werkstätte in gleicher Güte mit Vergrösserungen (15, 30, 60, 100mal) zu 14 Thlr., mit Weglassung der 60maligen Vergrösserung zu 11 Thlr. angefertigt.
Im Preissverzeichniss der mikroskopischen Geräthschaften welche in der Werkstätte des Carl Zeiss in Jena gefertigt werden wird der Nachfolger dieses Stativs 1849 angeboten als:
Nr. 1 Einfaches Mikroskop mit feststehendem grossen Tisch nebst Federklammern, einer gröberen und einer feineren Einstellung der Linsen, einem ebenen Beleuchtungsspiegel nebst Sammellinse, den nöthigen Object- und Deckplatten und vier getrennten Linsencombinationen (Dublets) von 15-, 30-, 60- und 120facher Linearvergrösserung. Die ersten drei dieser Dublets haben einen zum Präpariren bequemen Focalabstand. Das Ganze ist in ein verschliessbares Etuis von polirtem Nussbaum eingelegt und eingerichtet beim Gebrauch darauf geschraubt zu werden. 13 Thlr.
Nr. 2 Dasselbe Instrument mit 15-, 30- und 120- oder 15-, 30- und 60facher Vergrösserung. 11 Thlr.
Dieses Mikroskop trägt (noch) keine Seriennummer, erst später wird die Seriennummer auf dem Stativ vermerkt, obwohl in den Auslieferungsbüchern die Stative bereits gezählt werden.
Interessanterweise ist dieselbe Vorgehensweise bei Carl Kellner in Wetzlar bekannt: Erst ab Seriennummer 65 wird diese fortlaufende Nummer in das Stativ eingeschlagen.
Bis 1849 werden von Zeiss 62 Stative des Präpariermikroskopes hergestellt – bei dem hier gezeigten Instrument handelt es sich um eines dieser ersten Instrumente. Dies erklärt auch die deutlich erkennbaren Spuren der Feile unter dem Lack des schwarzen Stativteils.
Carl Zeiss (1816-1888) wird als fünftes Kind des Hofdrechselermeisters Johann Gottfried Zeiß in Weimar geboren. Nach seinem Schulbesuch in Weimar absolviert Carl Zeiss 1834-1838 eine Mechanikerlehre beim Universitätsmechaniker Dr. Friedrich Körner in Jena. Nach Abschluss der Lehre besucht Zeiss 1835-1838 Vorlesungen der Universität Jena in Mathematik, Experimentalphysik, Anthropologie, Mineralogie und Optik. Es schließen sich 1838-1845 Wanderjahre mit Stationen in Stuttgart, Wien, Berlin und Darmstadt an. Im Jahre 1845 kommt Carl Zeiss wieder nach Jena und absolviert ein Praktikum am physiologischen Institut bei Prof. M. J. Schleiden.
Carl Zeiss wird die Konzession zur Fertigung und zum Verkauf von mechanischen und optischen Instrumenten in Jena am 19.11.1846 durch die Großherzogliche Landesregierung in Weimar erteilt. Die erste Werkstätte befindet sich in der Neugasse 7 in Jena. Im Juli 1847 zieht die Werkstatt in die Wagnergasse 32 und im August diesen Jahres wird als erster Lehrling August Löber eingestellt. Im September 1847 wird die Produktion einfacher Lupenmikroskope, entsprechend dem hier gezeigten Instrument, aufgenommen. Erst 1857 werden die ersten zusammengesetzten Mikroskope in der Zeiss’schen Werkstatt gefertigt. 1866 wird das 1000. Mikroskop hergestellt; kurz darauf beginnt im selben Jahr die Zusammenarbeit mit Ernst Abbe. 1872 schließlich werden die Optiken der Mikroskope nach Abbes Berechnungen konstruiert.
Dieses Mikroskop wird 2007 von Simon Weber-Unger, Wien für einen wahren Freundschaftspreis an diese Sammlung verkauft – ihm gilt mein aufrichtiger Dank dafür!
Vergleiche: Referenz 2, 25, 54, 62, 70, 130; sowie die bereits mit verbesserter Montierung des Stativs auf dem Kasten jeweils: Optisches Museum Oberkochen: „Einfaches Lupenstativ mit Linsenverstellung, Carl Zeiss, um 1850“ signiert: „2773 C. Zeiss Jena“ (fertiggstellt 1876; Anmerkung des Verfassers), Medicinsk Museion, Københavns Universitet: „Mikroskop (1867, Carl Zeiss, Jena)“ signiert: „Carl Zeiss / Jena“ die dreistellige Seriennummer ist im Museum nicht lesbar; Boerhaave Museum Leiden, NL: „Specimen microscope“, signiert „519. C. Zeiss Jena“, inventory # V07145
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
Schäffer und Budenberg
Das Mikroskop ist gefertigt aus zaponiertem, geschwärztem und vernickeltem Messing.
Engell’s Patentmikroskop: Beschreibung im FußDas schlichte Mikroskop verfügt über einen Schiebetubus zur groben und feinen Fokussierung. Die Tubushülse kann wahlweise angeschraubt werden an ein konisches Tischstativ mit einfach gelagertem Hohlspiegel aus poliertem Blech oder an einen großen Lieberkühnspiegel mit Objekthalter, um das Mikroskop frei in der Hand zu halten.
Im Fuß des Tischstativs prangt in dekorativem Druck eine Plakette, welche darauf verweist, dass die Optiken des Mikroskops vom zu seiner Zeit renommiertesten Mikroskophersteller in Kontinentaleuropa stammen: Edmund Hartnack als Nachfolger von Georg Oberhäuser:
Ocular & Linsen-Systeme von E. Hartnack
Nachfolger
von
G. Oberhäuser in Paris.
Schaeffer & Budenberg
in
Buckau-Magdeburg.
Entsprechend ist das Gerät ausgestattet mit einem Hartnack Objektiv Nr. 4 und einem Okular Nr. 2 dieses Herstellers.
Ausführlich ist die vorgesehene Verwendung des Mikroskops in der entsprechenden mehrfarbig gedruckten Plakette der Abdeckung des Reflektorspiegels im Objekthalter für den Handgebrauch vermerkt:
Engell’s Patent-, Schul- und Salon-Mikroskop
Ocular- & Linsen-Systeme von E. Hartnack
successeur
de George Oberhäuser
à Paris
Gebrauchs-Anweisung.
Man legt das Object in den Einschnitt des schwarzen Randes und dreht dasselbe so hinter den schwarzen Rand, dass der Mittelpunkt des Objects unter die Linse kömmt.
No. .. ..
Schaeffer & Budenberg in Buckau-Magdeburg
Das für die Seriennummer vorgesehene Feld dieses Papiers ist leider nicht ausgefüllt. Zerlegt wird das kleine Mikroskop in einer Holzschatulle aufbewahrt.
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Das 1850 in Zürich gegründeten Unternehmen August Menzel & Comp wird 1852 in das mikroskopische Institut Engell & Comp. umbenannt und siedelt nach Wabern bei Bern um. Das Institut trägt den Mädchennamen des Besitzers: Conrad von Rappard (1805-1881), der als politisch aktiver Jurist nach 1849 Deutschland verlassen muss und sich fortan der Mikroskopie widmet. Das Unternehmen stellt mikroskopische Präparate her, welche in Deutschland durch Schäffer und Budenberg vertrieben werden. C. v. Rappard erwirbt 1855 das Hotel Giessbach, baut dieses aus und erweitert das Mikroskopische Institut.
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Auf Grund eines chronischen Augenleidens muss v. Rappard die Mikroskopie jedoch wieder aufgeben und wendet sich daraufhin dem Bergbau zu, um nach der Begnadigung durch Kaiser Wilhelm I. im Jahre 1871 Mitglied des Reichstags zu werden.
Dieser Urtyp des Salonmikroskops wird von Pieter Harting in der universitären Lehre angewendet, nachdem ihm dessen Erfinder das kleine Instrument persönlich vorstellt. Entsprechend beschreibt Harting das nützliche Handmikroskop ausführlich und stellt es in seinem Standardwerk zur Mikroskopie als Ansicht und im Schnitt dar (P. Harting: Das Mikroskop. Geschichte und gegenwärtiger Zustand des Mikroskopes. III. Band. Zweite wesentlich verbesserte und vermehrte Auflage. Vieweg und Sohn, Braunschweig 1866: 196-197):
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Bei A zeigt sich das äusserst einfache Instrument von der Seite. B. ist ein Durchschnitt des Objectivabschnittes desselben. In einem äusseren Rohre a gleitet das innere Rohr b, woran das Objectiv befestigt ist, so wie an dem fehlenden Ende das Ocular. An das äussere Rohr ist der weite und trichterförmige Patentobjecthalter c angeschraubt, worin ein grosser Hohlspiegel d mit ringeförmigem ebenen Aussenrande e befindlich ist, und dieser rand wird durch eine Spiralfeder g an den enstprechenden Vorsprung f des Objecthalters angedrückt. Zwischen c und f werden die Enden der Objecttäfelchen engeklemmt. Bei C sieht man von vorn auf den Patentobjecthalter, worin ein Objecttäfelchen eingeklemmt ist, Man fasst dieses Mikroskop einfach mit der Hand und richtet es auf den hellen Himmel oder auf eine andere Lichtquelle wodurch der Hohlspiegel Beleuchtungsapparat für undurchsichtige Objecte wird.
Mit einem Hartnack’schen Objective Nr. 4 versehen kostet das ganze Mikroskop 12 Thaler, und man hat beinahe eine 100malige Vergrösserung. Mit einem stärkeren Objective, so dass es 200 Mal vergrössert, so wie mit einer Mikrometerschraube zu feiner Einstellung kostet es 18 Thaler.
Dieses kleine Instrument eignet sich recht gut zur Demonstration solcher mikroskopischer Objecte, die keiner gar zu starken Vergrösserung bedürfen. Ist das Object ins Gesichtsfeld gebracht und das Mikroskop richtig eingestellt, so lässt man es von Hand zu Hand gehen, und die Einstellung kann jeden Augenblick nach dem Bedürfnisse des Auges modificirt werden. Vor zwei Jahren lernte ich es durch Herrn v. Rappard in Interlaken kennen, ich liess mir ein Paar kommen und brauche dieselben täglich in den Vorlesungen, wo die Benutzung anderer Mikroskope für eine grössere Anzahl von Zuhöreren unthunlich ist. Man darf natürlich nicht mehr von diesem Mikroskop verlangen, als es leisten kann. Für feine Einzelheiten der histologischen Bildung passt es nicht: es reicht aber vollkommen aus, um Pflanzendurchschnitte, Algen, kleine Thiere zu demobstriren, oder um einzelne Theile und Organe, wie Schneckenzunge, das Hautskelet der Echinodermen, Knochen- und Zahnschliffe, Muskeln, Injectionspräparate u. s. w. zu beschauen.
Wird das Mikroskop zum Feststellen eingerichtet und mit einem Beleuchtungsapparate versehen, dann kostet es 3 Thaler mehr.
Dieser Mikroskoptyp findet recht große Verbreitung und wird gegen Ende des 19. Jahrhunderts vor allem von Paul Waechter in verschiedenen Variationen als Handgerät angeboten. Das hier gezeigte Mikroskop wird im Oktober 2011 von Stuart Warter, Huntington Beach, CA, USA an diese Sammlung zu seinem damaligen Einkaufspreis abgegeben.
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Dieser Mikroskoptyp findet recht große Verbreitung und wird gegen Ende des 19. Jahrhunderts vor allem von Paul Waechter in verschiedenen Variationen als Handgerät angeboten. Das hier gezeigte Mikroskop wird im Oktober 2011 von Stuart Warter, Huntington Beach, CA, USA an diese Sammlung zu seinem damaligen Einkaufspreis abgegeben.
The Microscope Collection at the Science Museum London: „Engell-Type Demonstration Microscope“, unsigniert, Inventory No. A203324;
Optisches Museum Oberkochen: „Hand-Mikroskop“; Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum Wien: „Zusammengesetztes Mikroskop um 1880 / Signatur: unsigniert (Waechter-Typ)“, Museal-Nr. 32.017
Falls Sie ein Instrument anzubieten hätten, würde ich mich über eine Nachricht immer sehr freuen.
Gemälde bzw. Holzstich von Rudolf Wimmer. Originalgemälde im Foyer der Schott AG, Jena
Von links nach rechts: Utzschneider, Fraunhofer, Reichenbach, Pierre Louis Guinand und der junge Georg Merz. Informationen zu den einzelnen Personen auch durch Anklicken.
Prof. Dr.-Ing. Timo Mappes
Uhlandstraße 26
76135 Karlsruhe
Telefon: 01520 – 1600832
E-Mail: mappes@musoptin.com
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